"Ungeborenes Leben braucht eine Lobby"
Der zwölfte "Marsch für das Leben" am Samstag in Berlin erhält Rückendeckung aus Politik und Kirchen. In einem am Dienstag veröffentlichten Grußwort dankte die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner für die Initiative des "Bundesverbandes Lebensrecht". Sie forderte "konsequenten Lebensschutz in allen Bereichen". Gerade das ungeborene Leben brauche eine Lobby, betonte die Landes- und Fraktionsvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz.
"Sorge um Temperatur in der Gesellschaft"
"Der Marsch für das Leben sorgt sich um die Temperatur in unserer Gesellschaft, der Marsch kämpft gegen die Unterkühlung unserer Zeit an", so Klöckner. Sie lobte die Bereitschaft der Teilnehmer, "ihre Überzeugung öffentlich kund zu tun und dafür einzustehen". Auch der CDU-Europaabgeordnete Elmar Brok würdigte den Marsch als "Vorbild für politisches Engagement, welches für Werte wie Menschenwürde und Freiheit eintritt". Er kritisierte, "dass die Themen Abtreibung und Euthanasie oft nicht die angemessene Beachtung in der Öffentlichkeit erhalten, die sie verdient haben".
Caritaspräsident Peter Neher äußerte den Wunsch, dass von dem Marsch "ein eindrucksvolles Zeichen für die Entwicklung einer inklusiven und gerechten Gesellschaft ausgeht, die alle Menschen als gleich wertvoll anerkennt". Sachsens evangelischer Landesbischof Carsten Rentzing betonte, die Debatten über die "Grenzen des menschlichen Lebens vom ungeborenen Leben bis hin zum Leben auf dem Sterbelager" müssten von einer Kultur des Lebens geprägt sein. Er äußerte die Hoffnung, dass der Marsch "zu einer solchen Kultur des Lebens einen Beitrag leisten kann".
Koch und Voderholzer sind dabei
An dem diesjährigen Marsch durch das Zentrum der Hauptstadt nehmen der Berliner Erzbischof Heiner Koch und der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer teil. Im vergangenen Jahr kam es zu tumultartigen Zwischenfällen durch Gegendemonstranten, die den Marsch der 7.000 Teilnehmer mit Geschrei, Trillerpfeifen und Sitzblockaden gestört hatten. Auch in diesem Jahr sind wieder Gegendemonstrationen geplant. Im Bundesverband Lebensrecht sind 13 Lebensschutzorganisationen zusammengeschlossen. (KNA)