Scharfe Kritik an CSU-Generalsekretär
Der Generalvikar des Bistums Regensburg, Michael Fuchs, hat den CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer wegen einer Aussage zur Flüchtlingspolitik deutlich kritisiert. Bereits am vergangenen Donnerstag hatte sich Scheuer im Regensburger Presseclub über Schwierigkeiten bei der Abschiebung von Flüchtlingen geäußert, die sich über längere Zeit in Deutschland aufhalten: "Das Schlimmste ist ein fußballspielender, ministrierender Senegalese. Der ist drei Jahre hier – als Wirtschaftsflüchtling –, den kriegen wir nie wieder los", zitiert ihn die Mittelbayerische Zeitung.
Auf seiner Facebook-Seite fordert Michael Fuchs "mehr Differenzierung statt Sport- und Kirchenschelte". Fuchs wörtlich: "Na dann, liebe Pfarreien und Sportvereine, lasst das mal mit eurer Integrationsarbeit. Herr Scheuer übernimmt. Künftig übt er mit ihnen Querpässe und Kniebeugen. Er fährt aufs Zeltlager und kauft ihnen die Trikots. Er feiert mit ihnen Geburtstag und hört sich nächtelang ihre Fluchtgeschichten an. Vielleicht betet er sogar mit ihnen."
Konstruktive Lösungen statt Kirchenschelte
Der Regensburger Generalvikar fragt in seiner Stellungnahme, ob es Scheuer in Wirklichkeit "nur ums Loswerden aller, ohne Rücksicht auf Asylverfahren" gehe. Dann brauche es auch keine Integrationsmaßnahmen. "Aber in den Spiegel sehen können wir dann auch nicht mehr."
Als wirksame und notwendige Maßnahmen nennt Fuchs "eine Beschleunigung der Verfahren, eine Koordinierung der Datensysteme der Länder, Rückführung wenn nötig - klar -, aber vor allem mehr und bessere Sprachkurse auf dem Land, mehr Übergänge in Schulen, Universitäten und Arbeitswelt." - Eine Antwort des CSU-Generalsekretärs liegt noch nicht vor. (fxn)
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