Vatikan-Vertreter bei Abschluss von Friedensvertrag
Der Vatikan entsendet zur Unterzeichnung des Friedensvertrags zwischen der kolumbianischen Regierung und der Guerilla-Organisation FARC am 26. September seinen obersten Diplomaten. Wie das vatikanische Presseamt am Montag mitteilte, reist Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der zweite Mann im Vatikan nach dem Papst, zu der Zeremonie in die Stadt Cartagena.
Im August hatten Regierung und FARC nach mehrjährigen Verhandlungen erfolgreich ihre Friedensgespräche auf Kuba abgeschlossen. Nach der Unterzeichnung soll Anfang Oktober eine Volksabstimmung über die Verhandlungsergebnisse folgen. Damit wäre ein jahrzehntelanger Konflikt offiziell beendet, der über 250.000 Menschen das Leben kostete und zu mehr als sechs Millionen Binnenflüchtlingen führte.
Vatikan will sich nicht an Friedensprozess beteiligen
Der Vatikan lehnte jüngst das Ansinnen der Konfliktparteien ab, sich direkt am weiteren Friedensprozess in Kolumbien zu beteiligen. Papst Franziskus begrüße zwar den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen. Jedoch wolle er keinen Gesandten für ein Komitee benennen, das die Richter eines Sondergerichts im Rahmen des Friedensprozesses nominieren soll. Mit Blick auf den universalen Auftrag der katholischen Kirche und den Charakter des Papstamtes sollten andere Parteien damit betraut werden, teilte der Vatikan Ende August mit. Franziskus will nach Angaben der nationalen Bischofskonferenz im kommenden Jahr Kolumbien besuchen. (KNA)