Kirche ruft nach Hurrikan zu Hilfe für Haiti auf
Der Hurrikan "Matthew" hat in Haiti schwere Schäden verursacht und mehreren Menschen das Leben gekostet. Diverse Hilfsorganisationen, darunter auch die Malteser und Handicap International, haben sich auf die Unterstützung der Bevölkerung vorbereitet und weisen darauf hin, dass betroffene Gebiete teilweise unzugänglich seien. Die Einwohner des Landes brauchen nach Einschätzung eines kirchlichen Experten am dringendsten Kleidung und Wasser. "Viele sind evakuiert worden und haben ihr Hab und Gut verloren", sagte der Generaldirektor des Wiederaufbaubüros der Haitianischen Bischofskonferenz, Stephan Destin, am Mittwoch nahe Port-au-Prince der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Die Naturkatastrophe treffe Haiti in einem extrem ungünstigen Moment, da die wirtschaftliche Situation des Landes "sehr schwierig" sei. "Der Hurrikan war das Letzte, was das Land jetzt brauchen konnte", so Destin. Das Land stehe vor Präsidentschaftswahlen, die an diesem Sonntag stattfinden sollten und nun fraglich seien.
Das nach dem Erdbeben von 2010 eingerichtete Wiederaufbaubüro soll sicherstellen, dass sämtliche kirchlichen Bauwerke erdbeben- und hurrikansicher gebaut werden. "Wir hatten bislang mehr als 25 Projekte abgeschlossen, etwa 12 sind am Laufen und 15 im Entwurfsstadium", sagte der Generaldirektor.
Millionen Menschen sind betroffen
Nach Angaben der Hilfsorganisation World Vision wurden vor allem im Süden des Landes Tausende Häuser zerstört. "Teile der Hauptstadt Port-au-Prince sind überflutet", sagte John Hasse, Landesdirektor von World Vision. "Im Süden der Insel wurden wichtige Gebäude wie Kirchen, Kliniken und Gesundheitsstationen beschädigt." Millionen Menschen in Haiti seien von dem gewaltigen Sturm betroffen. Es drohe der Ausbruch von Krankheiten wegen verschmutzten Wassers.
Auch die haitianischen Partner des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat sprechen von verheerenden Folgen insbesondere wegen der starken Regenfälle und Überschwemmungen. Der Vorstand von Humedica, Wolfgang Groß, der sich in Port-au-Prince aufhält, sagte im SWR: "Auch hier gibt es natürlich Gegenden, wo es noch zahllose Menschen gibt, die seit dem Erdbeben vor sechs Jahren in Zelten und Wellblechhütten leben, die es natürlich zum Teil weggeblasen hat."
Adveniat will auch kurzfristig Nothilfe anbieten
Groß berichtete weiter: "Das Wasser ist die Straßen runtergeschossen. Müllberge hat es durch die Stadt gespült." Man werde noch eine ganze Weile mit den Auswirkungen des Wirbelsturms zu kämpfen haben. Der Humedica-Chef bezweifelte, ob die Regierung in Haiti die Lage im Griff habe. Die Haiti-Referentin von Adveniat, Margit Wichelmann, sagte, dass das Hauptaugenmerk des Hilfswerks zwar auf langfristiger Hilfe liege. "Wenn unsere Partner vor Ort um kurzfristige Hilfe bitten, helfen wir selbstverständlich sofort." (KNA)
Die Malteser bitten um Spenden
Die Malteser sind Mitglied der "Aktion Deutschland Hilft" und rufen dringend zu Spenden für die Betroffenen des Hurrikans auf:
Malteser Hilfsdienst e. V.
Konto IBAN: DE103 7060 120 120 120 001 2
BIC: GENODED 1PA7 Stichwort: "Hurrikan Matthew"
Oder online: www.malteser-spenden.de
Aktion Deutschland Hilft e. V.
Konto IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30
Stichwort: "Hurrikan Matthew/Karibik"
www.aktion-deutschland-hilft.de