Protestantischer Pastor kritisiert kirchliche Haltung zu Mugabe

Pastor: Papst soll Mugabe exkommunizieren

Veröffentlicht am 06.10.2016 um 10:40 Uhr – Lesedauer: 
Simbabwe

Harare ‐ Seit über 30 Jahren herrscht der Despot Robert Mugabe über Simbabwe. Trotz massiver Menschenrechtsverletzungen zeigt er sich immer wieder als frommer Christ. Ein Pastor will dem nun ein Ende setzen.

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Papst Franziskus sollte nach Meinung eines regimekritischen Pastors Simbabwes Staatspräsident Robert Mugabe exkommunizieren. Der 92 Jahre alte Despot mache der katholischen Kirche Schande, indem er zur Messe gehe und den frommen Christen gebe, während er gleichzeitig schwere Menschenrechtsverstöße zu verantworten habe, zitiert das Online-Magazin "New Zimbabwe.com" den Geistlichen Patrick Mugadza. Er werde schon bald ein entsprechendes Gesuch an den Papst aufsetzen.

Der protestantische Pastor protestierte laut dem Bericht am Dienstag gegen Polizeigewalt in der Hauptstadt Harare. Mugadza hatte 2015 Schlagzeilen gemacht, als er beim Parteitag von Mugabes Regierungspartei Zanu-PF eine Ein-Mann-Demonstration für einen Rücktritt des Präsidenten veranstaltete.

Menschenrechtler kritisieren autokratische Herrschaft

Mugabe regiert das einstige Rhodesien seit der staatlichen Unabhängigkeit 1980 zunehmend autokratisch. Bald nach der Zwangsenteignung der weißen Farmer steckte das Nachbarland Südafrikas, das früher "Kornkammer Afrikas" genannt wurde, in einer schweren Wirtschaftskrise, die zeitweise zur Hungerkrise wurde. Menschenrechtler machen den Präsidenten für zahlreiche kriminelle Akte verantwortlich, darunter Einschüchterung und Gewalt gegen Oppositionelle sowie Wahlmanipulation. (KNA)