Tokios Erzbischof Okada wird 75
Peter Takeo Okada, katholischer Erzbischof von Tokio, wird am Montag (24. Oktober) 75 Jahre alt. Mit Erreichen dieser Altersgrenze müssen Bischöfe dem Papst gemäß dem Kirchenrecht ihren Amtsverzicht anbieten. In der Regel belässt dieser jedoch die Leiter wichtiger Diözesen noch einige Zeit im Amt.
Okada leitet das japanische Hauptstadtbistum seit 2000. Nur rund 0,5 Prozent der 18 Millionen Japaner im Gebiet der Erzdiözese sind Katholiken, also rund 90.000. Ihre 90 Pfarreien betreuen rund 75 Weltpriester sowie etwa 250 Ordenspriester; davon sind rund 100 Jesuiten.
Für Atomausstieg und gegen nationalistische Tendenzen
Okada wurde am 24. Oktober 1941 östlich von Tokio geboren. Mit 32 Jahren empfing er die Priesterweihe. 1991 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Urawa, einer Großstadt in der Präfektur Saitama nördlich von Tokio. 2000 wurde Okada Nachfolger von Kardinal Peter Seiichi Shirayanagi (1928-2009) in Tokio. Als Tokioter Erzbischof kritisiert Okada neue nationalistische Tendenzen in Japan und warnt vor einer Glorifizierung von Krieg und Gewalt, etwa durch Besuche des Yasukuni-Schreins für die japanischen Kriegstoten. Mit seinen Amtsbrüdern plädiert er für einen Atomausstieg des Landes und beklagt, dass Stress, Wettbewerb und Konsum den Alltag in der Gesellschaft bestimmten. (KNA)