"Menschen sind keine Gebrauchsgegenstände"
Papst Franziskus hat erneut Sklaverei angeprangert. Beim Treffen der sogenannten Santa Marta Group am Mittwoch und Donnerstag im Vatikan sagte er, den Opfern von Menschenhandel müsse unbedingt geholfen werden. "Der Herr hat zu uns gesagt: 'Ich war hungrig ..., ich war durstig' und ihr habt mir geholfen. Heute könnte Er sagen: 'Ich wurde missbraucht, ausgebeutet, versklavt' und ihr habt mir beigestanden."
Erzbischof Heße beeindruckt von Opferberichten
Kardinäle, Bischöfe, Ordensschwestern, Polizisten und andere sozial Engagierte aus über 30 Ländern hatten dem Papst von ihren Fortschritten im Kampf gegen Menschenhandel berichtet und über neue Strategien gegen diese Form von Ausbeutung beraten.
Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz war Hamburgs Erzbischof Stefan Heße. Er war tief beeindruckt von den Opferberichten: "Keiner von uns darf wegsehen, wenn Mitmenschen zu Gebrauchsgegenständen degradiert werden. Jeder von uns trägt Verantwortung – denn ohne eine hohe Nachfrage könnten die verschiedenen Formen der Ausbeutung nicht weiter bestehen", erklärte er. Auch eine Ordensschwester der Frauenrechtsorganisation Solwodi war bei der Konferenz dabei, teilte die Bischofskonferenz mit.
45 Millionen Menschen leben als Sklaven
Laut dem "Global Slavery Index 2016" leben weltweit derzeit mehr als 45 Millionen Menschen in moderner Sklaverei. Darunter fallen verschiedene Formen des Menschenhandels, der Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Schuldknechtschaft und Zwangsprostitution. Papst Franziskus hat den Kampf gegen Menschenhandel und andere Formen der Sklaverei zu einem Schwerpunktthema erhoben. Die Santa Marta Group war im April 2014 gegründet worden. (gho)