Papst fordert von Assad Achtung des Völkerrechts
Papst Franziskus hat Syriens Präsident Baschar Al-Assad zur Achtung des humanitären Völkerrechts aufgefordert. In einem Brief an Assad mahnte er den Schutz von Zivilisten und Zugang zu humanitärer Hilfe an, wie das vatikanische Presseamt am Montag mitteilte. In dem Schreiben verurteilt Franziskus demnach "jegliche Form von Gewalt und Extremismus, von welcher Seite sie auch immer kommen mögen". Zudem ruft er Assad und die internationale Gemeinschaft erneut zu einer friedlichen Lösung des Konflikts auf.
Der Vatikanbotschafter in Syrien, Kardinal Mario Zenari, hatte Assad das Schreiben des Papstes am Montagvormittag persönlich überreicht. Anlass der Begegnung war seine Kardinalsernennung am 19. November. Vor drei Jahren hatte auch Assad einen Brief an Franziskus geschrieben. Im Dezember 2013 dankte er darin laut italienischen Medienberichten dem Papst für seine Stellungnahme zu Syrien und betonte, dass der Konflikt nur "ohne Einmischung Fremder" gelöst werden könne.
Papst Franziskus hatte am Sonntag erneut zu einem Waffenstillstand in Aleppo und im übrigen Syrien aufgerufen. "Ich appelliere an das Pflichtbewusstsein aller, eine Entscheidung zugunsten der Zivilisiertheit zu treffen", sagte er zum Abschluss des Angelus-Gebets auf dem Petersplatz. Leider habe man sich bereits an Krieg und Zerstörung in Syrien gewöhnt. Darüber dürfe man jedoch nicht vergessen, dass Syrien ein Land voller Geschichte, Glauben und Kultur sei. "Wir können nicht hinnehmen, das dies durch den Krieg, der eine Anhäufung von Machtmissbrauch und Falschheit ist, verneint wird." (KNA)