Ökumenische Delegation aus Finnland pilgerte nach Rom

Papst hofft auf "größere und sichtbare Einheit"

Veröffentlicht am 20.01.2017 um 13:10 Uhr – Lesedauer: 
Papst Franziskus besucht am 15. November 2015 die deutschsprachige Evangelisch-Lutherische Gemeinde in der Christuskirche in Rom.
Bild: © KNA
Ökumene

Vatikanstadt ‐ Von Finnland nach Rom ist es ein weiter Weg. Jährlich im Januar legt eine ökumenische Delegation diese Strecke zurück, um den Papst zu treffen. Dieses Jahr fand Franziskus deutliche Worte zur Ökumene.

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Papst Franziskus hat Katholiken und Lutheraner dazu ermutigt, bei der Ökumene neue Fortschritte zu erzielen. Er gehe davon aus, dass mit Hilfe des Heiligen Geistes "weitere Übereinstimmungen in Lehre und Moral" erreicht werden können, sagte Franziskus am Donnerstag vor einer ökumenischen Delegation aus Finnland. Der Papst zeigte sich zuversichtlich, dass eine "größere und sichtbare Einheit" möglich sei. Er erinnerte an die spirituellen Wurzeln des Weges, der vor den Christen liege: "Wahre Ökumene stützt sich auf die gemeinsame Umkehr zu Jesus Christus als unserem Herrn und Erlöser".

Weiter betonte Franziskus, "dass der theologische Dialog bedeutsam für die Versöhnung" zwischen den Kirchen sei. Der Papst erinnerte an das gemeinsame katholisch-lutherische Reformationsgedenken im letzten Jahr im schwedischen Lund, an dem er teilgenommen hatte. Dort seien die Kirchen übereingekommen, "dass es die Intention von Martin Luther vor 500 Jahren war, die Kirche zu erneuern und nicht zu teilen".

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Munib Younan, Präsident des Lutherischen Weltbunds, und Papst Franziskus unterzeichnen am 31. Oktober 2016 die Gemeinsame Erklärung anlässlich des katholisch-lutherischen Reformationsgedenkens in der lutherischen Kathedrale von Lund.

Auch der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, glaubt nicht, dass Luther eine Spaltung der Christenheit wollte. Es sei dem Reformator darum gegangen, "das Christentum zu reformieren und zu seinen Ursprüngen zurückzuführen", schrieb Schönborn am Freitag in seiner wöchentlichen Kolumne in der österreichischen Zeitung "Heute". Nach weiteren Spaltungen und Kriegen sei es heute wichtig, für die Einheit der Christen zu beten. Die Versöhnungsbewegung im Christentum habe riesige Fortschritte gemacht, so Schönborn weiter.

Eine ökumenische Delegation aus Finnland pilgert seit mehr als 30 Jahren zum Gedenktag des heiligen Henrik am 19. Januar nach Rom. Der heilige Heinrich von Uppsala wird in Skandinavien Henrik genannt und in Finnland als erster Bischof des Landes verehrt. An der Reise nahmen Vertreter der evangelischen, katholischen und orthodoxen Kirchen Teil. Sie findet jährlich während der Gebetswoche zur Einheit der Christen statt. (rom)

Linktipp: Ökumene - Was verbindet? Was trennt?

Ein Haus mit vielen Wohnungen: So lässt sich - vereinfacht - die Ökumene beschreiben. Das Haus, das viele Kirchen und Gemeinschaften beherbergt, umspannt die ganze Welt. Die Familien in diesem Gebäude sind Katholiken, Protestanten, Orthodoxe, Kopten, Altkatholiken, Anglikaner und Freikirchler.