Zerstörtes Kloster Tabgha wird wiedereröffnet
Nach acht Monaten Bauzeit soll das bei einem Brandanschlag jüdischer Nationalisten im Juni 2015 teilweise zerstörte deutschsprachige Benediktinerkloster im israelischen Tabgha an diesem Sonntag wiedereröffnet werden. Zur Messfeier anlässlich der Wiedereinweihung wird neben dem Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki als Präsident des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande (DVHL) auch der israelische Präsident Reuven Rivlin erwartet, wie der Verein mitteilte.
Der Brandanschlag beschädigte den Eingangsbereich der Brotvermehrungskirche und das Atrium schwer. Die später festgenommenen Täter schrieben die hebräische Aufschrift an die Wand: "Falsche Götzenbilder müssen zerschlagen werden". Die Finanzierung des Wiederaufbaus habe bis zum Schluss "auf wackeligen Füßen" gestanden, so DVHL-Generalsekretär Heinz Thiel. Über unmittelbar nach dem Anschlag versprochene Zahlungen der israelischen Regierung sei langwierig verhandelt worden. Auch seien diese mit 370.000 Euro am Ende deutlich geringer ausgefallen, als ursprünglich angekündigt. Ein Großteil der Kosten wurde nach Vereinsangaben durch Spenden finanziert.
Insgesamt ist es laut dem Prior des Klosters, Pater Basilius Schiel, derzeit noch schwierig, die finanziellen Folgen des Brandanschlags in vollem Umfang zu beziffern. Zu aufwendigen Aufräum- und Reinigungsarbeiten kämen die Kosten für den eigentlichen Wiederaufbau sowie weitere Kosten durch Verdienstausfälle und Sicherungsmaßnahmen, die nach dem Anschlag notwendig wurden. Gegenwärtig geht die Gemeinschaft von einer Gesamtschadensumme von rund 1,6 Millionen Euro aus. (KNA)