Aktivisten wollen illegal Schwagerschaftsabbrüche durchführen

"Abtreibungsschiff" sorgt für Aufsehen

Veröffentlicht am 25.02.2017 um 13:15 Uhr – Lesedauer: 
Guatemala

Guatemala-Stadt ‐ Ein "Abtreibungsschiff" der niederländischen Organisation "Women on Waves" sorgt für Aufsehen in Guatemala. Die Ankunft des Schiffes in dem Land wurde von Protesten christlicher Gruppen begleitet.

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Ein sogenanntes Abtreibungsschiff der niederländischen Organisation "Women on Waves" sorgt für Aufsehen in Guatemala. Die Einwanderungsbehörde ordnete laut lateinamerikanischen Medienberichten am Freitag an, dass Schiff und Besatzung das Land verlassen müssten. Die Aktivisten hätten sich wahrheitswidrig als Touristen ausgegeben, hieß es. Zuvor hatte die Organisation angekündigt, kostenlose Abtreibungen in internationalen Gewässern anbieten zu wollen.

Die Ankunft des Schiffes in der Hafenstadt Puerto San Jose war von Protesten christlicher Gruppen begleitet worden. "Wir halten es für einen Affront, dass diese Leute einfach hierherkommen, um Schwangerschaftsabbrüche anzubieten", wird der Vorsitzende der Guatemaltekischen Bischofskonferenz, Bischof Gonzalo de Villa, zitiert. Dies sei eine mörderische Praxis. Die Aktivisten von "Women on Waves" beklagten sich unterdessen in einer Pressemitteilung darüber, vom Militär widerrechtlich festgehalten zu werden. Sie kündigten juristische Schritte an.

Abtreibung ist in Guatemala - außer bei Lebensgefahr für die Mutter - gesetzlich verboten. Nach Angaben von "Women on Waves" gibt es in dem Land aber rund 65.000 illegale Abtreibungen pro Jahr. Seit 2001 hat die Organisation in mehreren Ländern mit Abtreibungen in internationalen Gewässern Aufmerksamkeit erregt. (KNA)