Anklagen gegen Pro-Life-Aktivisten
Zwei Abtreibungsgegner sind in den USA wegen heimlich gedrehter Videoaufnahmen in mehr als einem Dutzend Fällen angeklagt worden. Der kalifornische Generalstaatsanwalt Xavier Becerra habe die Pro-Life-Aktivisten David Daleiden und Sandra Merritt angeklagt, weil die Videos gegen das Landesgesetz verstießen, berichtete der "Catholic Herald" am Mittwoch.
Die beiden Aktivisten des Center for Medical Progress (CMP) hatten im Sommer 2015 mehrere Videos veröffentlicht, auf denen sich Mitarbeiter der Organisation "Planned Parenthood" angeblich über den Verkauf von Gewebe und anderen Körperteilen abgetriebener Föten zum Profitmachen unterhalten. Die Organisation, die Schwangere betreut, aber auch Abtreibungen durchführt, bestreitet, Geschäfte mit Föten zu machen. Nach einer schriftlichen Erlaubnis der betroffenen Frauen würden Föten gegen eine Aufwandsentschädigung für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt.
Ein Gericht in Houston (Texas) sprach "Planned Parenthood" von den Vorwürfen frei und klagte stattdessen im Januar 2016 Daleiden und Merritt an. Die Anklage gegen die beiden wurde im Juli wieder fallengelassen. Die kalifornischen Staatsanwälte werfen nun den CMP-Aktivisten vor, 14 Personen im Zeitraum von 2013 bis 2015 ohne deren Erlaubnis auf dem Gebiet des US-Bundesstaats gefilmt zu haben. Es ergebe sich somit ein Anklagepunkt pro gefilmter Person und ein weiterer wegen krimineller Verschwörung, um in die Privatsphäre einzudringen.
Daleiden sagte gegenüber "Associated Press", dass diese "Falschanklagen" von den "politischen Spezis von 'Planned Parenthood'" kämen. Die Organisation und deren Partner seien die "wahren Kriminellen". Die Aktivisten erklärten stets, dass die Videoaufnahmen zeigten, wie "Planned Parenthood" illegal die Organe sammle und verkaufe. Die Organisation ließ erklären, die Videos seien in betrügerischer Absicht bearbeitet worden, um falsche Behauptungen zu belegen. (luk)