Lutherischer Weltbund hat neuen Präsidenten
Der nigerianische Erzbischof Musa Panti Filibus ist neuer Präsident des Lutherischen Weltbundes. Die in Windhoek (Namibia) tagende Vollversammlung des LWB wählte den 57-jährigen Erzbischof der Lutherischen Kirche Christi in Nigeria am Samstagabend mit großer Mehrheit zum Nachfolger des palästinensischen Bischofs Munib Yunan (66), dessen siebenjährige Amtszeit endet.
Damit steht Filibus künftig an der Spitze des mit Abstand größten lutherischen Dachverbandes, dem 145 Kirchen in 98 Ländern mit mehr als 74 Millionen Mitgliedern angehören. Filibus war ab 2002 Regionalsekretär für Afrika im Büro des Weltbundes in Genf. Später war er Direktor für Mission und Entwicklung. 2013 wurde er von seiner Heimatkirche zum Bischof gewählt; seit Anfang 2017 ist er Erzbischof.
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"Erzbischof Filibus kennt den Lutherischen Weltbund von innen", sagte der Leiter der deutschen Delegation bei der Vollversammlung, der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Gerhard Ulrich. In Afrika sei Filibus hoch akzeptiert, von Männern und Frauen: "Er ist ein theologisch fundierter Bruder, der ökumenisch vernetzt ist", so Ulrich.
Zudem fanden am Samstag auch die Wahlen für die 48 Mitglieder des Rates des Lutherischen Weltbundes (LWB) statt. Aus Deutschland wurden insgesamt sechs Kandidaten gewählt. Dazu zählten der württembergische Landesbischof Frank-Otfried July (62), die mitteldeutsche Jugenddelegierte Julia Braband (24), der bayerische Theologieprofessor Bernd Oberdorfer (55), der hannoversche Jugenddelegierte Lasse Schmidt-Klie (27) und die sächsische Delegierte Bettina Westfeld.
Ebenfalls gewählt wurde die Hamburger Pröpstin Astrid Kleist (46). Sie gilt als mögliche Kandidaten für den bisher von July eingenommenen Posten des LWB-Vizepräsidenten für Europa; eine Wiederwahl Julys ist nicht möglich. (KNA)