Kritik an Missionierungsversuchen bei Flüchtlingen
Der Beauftragte für Sekten- und Weltanschauungsfragen des Erzbistums München und Freising, Axel Seegers, kritisiert im Zusammenhang mit Flüchtlingstaufen Missionierungsversuche bei Flüchtlingen. Im Bayerischen Rundfunk (BR) nannte er vor allem Gruppen wie die Zeugen Jehovas oder einzelne fundamentalistische christliche Freikirchen, die auf diesem Gebiet aktiv seien.
Hier gebe es einige schwarze Schafe, die die Lage der Flüchtlinge bewusst ausnutzten, um Menschen, die nach rettenden Strohhalmen suchen, mit einer religiösen Botschaft entgegenzukommen. Das sei leider kein Einzelphänomen, so Seegers: "Manchmal, so gibt es Gerüchte, werden sogar Taufscheine verkauft, um dann nur immer ganz schnell viele Zahlen für sich verbuchen zu können."
Broschüren zur Aufklärung und Information für Flüchtlinge
Seegers verwies zudem auf Broschüren zur Aufklärung und Information für Flüchtlinge, Asylbewerber und Helfer. Diese hätten die katholische und die evangelische Kirche in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) entwickelt, damit man sich besser im "Religionsdschungel" zurechtfinden könne.
Seegers betonte außerdem, dass ein Taufschein per se kein Asylgrund sei und dass es in den großen Kirchen Monate und Jahre dauere, bis ein Erwachsener christlich getauft werde. Der Taufschein sei "einfach nur ein äußeres Zeichen für eine innere Einstellung und man wird immer wieder prüfen müssen, ist das tatsächlich eine Lebensentscheidung, eine Glaubenshaltung oder ist es nur Mittel zum Zweck." Das müssten nach Meinung von Seegers auch die Behörden im Einzelfall sorgfältig prüfen. (KNA)