Katholiken in Burkina Faso sind empört

Ärger über freizügige Kleidung im Gottesdienst

Veröffentlicht am 16.06.2017 um 13:35 Uhr – Lesedauer: 
Eine Hand ragt aus der Menschenmenge und hält einen Rosenkranz hoch.
Bild: © KNA
Liturgie

Ouagadougou ‐ Unterhemden und offene Kleider: Über provokante Kleidung, die manche Gläubige in der Kirche tragen, echauffieren sich derzeit Katholiken in Ouagadougou. Auch das Bistum äußert sich dazu.

  • Teilen:

Die Diözese Ouagadougou im westafrikanischen Burkina Faso kritisiert die allzu freizügige Kleidung mancher Gottesdienstbesucher. "Die Menschen müssen begreifen, dass in der Kirche eine gewisse Art der Kleidung erforderlich ist", sagte Frater Mathieu Nicolas Koala der Zeitung "La Croix" bereits am Dienstag. Diejenigen, die in Unterhemden oder nicht zugeknöpften Kleidern in die Kirche kämen, müssten "über die Würde des Ortes, an dem sie sich befinden", neu nachdenken, so Koala, der die Liturgiekommission der Diözese leitet. "Sie müssen die Leute respektieren, die dort sind, und denjenigen, der sie dahin eingeladen hat."

Bistum ringt um Lösung des Problems

Zahlreiche Katholiken in Ouagadougou sollen sich über den freizügigen Kleidungsstil beschwert haben. "Ich bin persönlich sehr schockiert über die provokanten Kleider, die die Mädchen in der Sonntagsmesse tragen", zitiert "La Croix" etwa einen Gläubigen. Manche Kirchgänger würden anscheinend Orte des Gebets mit Orten des Vergnügens verwechseln. In der Liturgiekommission des Bistums wird derzeit darüber diskutiert, wie dem Modetrend zu begegnen ist. Erst kürzlich veröffentlichte die Diözese Vorschriften für einen "würdigen" Kleidungsstil bei Hochzeiten.

Doch nicht alle Katholiken in Ouagadougou sehen die Sache problematisch. "Junge Mädchen, die gerne mit der Mode gehen, muss man doch verstehen", zitiert "La Croix" eine weitere Gläubige. "Nur weil jemand ein kurzes Kleid oder kurze Hosen trägt, heißt das nicht, dass eine Person frivol ist oder in den Augen Gottes unwürdig." (tmg)

Linktipp: Oft aus Unwissenheit

SMS lesen, Kaugummi kauen, ein Schluck aus der mitgebrachten Wasserflasche: Nicht jeder Gottesdienstbesucher weiß offenbar, wie er sich in der Kirche zu verhalten hat. Das Problem ist nicht neu.