Bundeswehr widmet ZdK-Mitglied Leber Kaserne
Die Bundeswehr hat eine Kaserne nach dem ehemaligen Verteidigungsminister Georg Leber benannt. Am Donnerstag wurde die Sportschule in Warendorf nach dem Sozialdemokraten und prominenten Katholiken benannt, wie die Bundeswehr mitteilte. Die Initiative davon war von den militärischen und zivilen Mitarbeitern der Kaserne ausgegangen. Mit der Widmung sollen nicht nur die Verdienste Lebers um die Sportschule gewürdigt werden, sondern "auch seine persönliche Integrität und Standhaftigkeit gegenüber 'Ewiggestrigen'", heißt es in der Erklärung der Bundeswehr.
Leber war von 1972 bis 1978 Bundesminister der Verteidigung. Bereits seit 1967 war er als erster Sozialdemokrat mit Unterbrechungen Mitglied im Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK). Zu seinem damals für Sozialdemokraten ungewöhnlichen kirchlichen Engagement sagte Leber: "Wir haben gar keine Veranlassung, uns zu ducken und mit einem Stehplatz an der Kirchentür zu begnügen." In einem Nachruf auf den 2012 gestorbenen Politiker würdigte der damalige ZdK-Präsident Alois Glück das Engagement Lebers. Er habe "praktisch vorgelebt, wie der gesellschaftliche und politische Einsatz in einer Demokratie in der katholischen Soziallehre verwurzelt sein kann."
Die Sportschule der Bundeswehr wurde 1978 an ihren heutigen Standort in Warendorf in Westfalen verlegt. Leber hatte 1974 den Grundstein gelegt und dabei erklärt: "Ich mauere den ersten Stein, das ist der Eckstein, damit Frieden bleibt im Lande. Ich mauere den zweiten Stein, damit Freiheit bleibt im Lande und ich mauere den dritten Stein, der einer Schule dient, von der ich hoffe, dass sie in Friede und Freiheit ihre Aufgaben erfüllen kann, und von der ich hoffe, dass dereinst alle Deutschen in unserem Vaterland hier Sport treiben können!" (fxn)