Philippinen: Emeritierter Erzbischof spricht von "fehlendem Respekt"

Bischof kritisiert Verteilung von Bibeln an Muslime

Veröffentlicht am 11.07.2017 um 09:55 Uhr – Lesedauer: 
Philippinen

Manila ‐ In Hilfslieferungen an muslimische Flüchtlinge aus der philippinischen Stadt Marawi waren Bibeln gefunden worden. Für die Aktion fand ein örtlicher Erzbischof jetzt scharfe Worte.

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Die Verteilung von Bibeln an muslimische Flüchtlinge von der Philippinen-Insel Mindanao stößt bei einem katholischen Bischof auf Kritik. Das Verteilen von Bibeln könne die Spannungen zwischen Christen und Muslimen weiter anheizen, warnte der emeritierte Erzbischof von Davao, Fernando Capalla, am Montag gegenüber dem asiatischen katholischen Nachrichtendienst Ucanews.

"Fehlender Respekt gegenüber Muslimen"

Eine solche "Evangelisierung" zeuge von einem "fehlenden Respekt gegenüber Muslimen", fügte der 82-jährige alte Capalla hinzu, der Ko-Vorsitzender der "Konferenz der Bischöfe und Ulamas" (BUC) ist. Die Rebellenmiliz Moro Islamic Liberation Front (MILF) hatte die Bibelaktion "als Ausnutzung einer Krisensituation" verurteilt.

Vergangene Woche waren Bibeln und andere christliche Schriften in Hilfslieferungen für die Flüchtlinge aus der von islamistischen Terroristen besetzten, mehrheitlich muslimischen Stadt Marawi gefunden worden. Laut Ucanews ist noch ungeklärt, wer für die Bibelaktion verantwortlich ist. Mindanao ist das Siedlungsgebiet der philippinischen Muslime. (KNA)