Friedliches Zusammenleben zwischen den Religionen große Herausforderung

Bischöfe: Katholiken verlassen Bosnien-Herzegowina

Veröffentlicht am 16.07.2017 um 15:28 Uhr – Lesedauer: 
Bosnien-Herzegowina

Banja Luka/Wien ‐ Bosnien-Herzegowina leidet noch immer an den Folgen des Balkankriegs: Das Zusammenleben der Religionen ist schwierig. Nun befürchten die Bischöfe, dass es im Land bald keine Katholiken mehr geben könnte.

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Die Bischöfe in Bosnien-Herzegowina schlagen Alarm: Wegen sozialer, politischer und wirtschaftlicher Probleme sinke die Zahl der Katholiken in dem Balkanland rapide, sagte Kardinal Vinko Puljic zum Abschluss der Vollversammlung der nationalen Bischofskonferenz in Banja Luka laut der Wiener Stiftung "Pro Oriente" (Sonntag). Wenn es so weiter gehe, würden in Kürze fast keine Christen mehr im muslimisch geprägten Bosnien-Herzegowina leben.

Bild: ©KNA

Kardinal Vinko Puljic ist seit 1990 Erzbischof von Sarajevo.

Ohne einen "seriösen internationalen Einsatz" würden die Katholiken bald gänzlich aus Bosnien verschwinden, sagte auch der Bischof von Banja Luka, Franjo Komarica, ohne dies genauer auszuführen. Die größte Herausforderung in dem vom Balkankrieg der 1990er Jahren geprägten Land seien weiterhin das friedliche Zusammenleben zwischen den verschiedenen Ethnien sowie die Förderung der Menschenrechte. Positiv bewerteten die Bischöfe den Einsatz der Caritas in Bosnien. Sie helfe allen und sei damit sehr erfolgreich.

Nach den Worten von Kardinal Puljic, der auch Vorsitzender der bosnischen Bischofskonferenz ist, gibt es "eine böswillige Strategie im Land", deren Ziel es sei, den Hass zu schüren und vor allem die Kirche zum Schweigen zu bringen. Dies sei nicht hinnehmbar. (KNA)