Bischof begrüßt Atomwaffen-Verbotsvertrag
Der Fuldaer katholische Bischof und Pax Christi-Präsident Heinz Josef Algermissen hat an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki vor 72 Jahren erinnert. Er betonte am Mittwoch in Berlin, dass die überwältigende Mehrheit der Staaten nach Jahrzehnten stockender Abrüstung durch den Beschluss eines Atomwaffen-Verbotsvertrages am 7. Juli dieses Jahres eine deutliche Botschaft aussendeten. Damit sei ein großer Schritt zur Abschaffung dieser Massenvernichtungswaffen getan.
Am 6. August 1945 hatte die US-Luftwaffe eine Atombombe über der japanischen Großstadt Hiroshima abgeworfen, drei Tage später eine zweite über Nagasaki. Nach Schätzungen starben insgesamt mehr als 250.000 Menschen sofort oder teils Jahre später an Verbrennungen und Strahlenschäden.
Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland beschließen
Algermissen forderte die verantwortlichen Politiker in Deutschland auf, "mutig voranzugehen", den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland zu beschließen und dem Vertrag für ein Atomwaffenverbot beizutreten. Die katholische Friedensbewegung Pax Christi werde sich als Teil der Kirche und der Zivilgesellschaft weiter aktiv für die Durchsetzung des Verbots und die Vernichtung aller Atomwaffen einsetzen.
Der bisherige Sonderstatus der Atommächte ist nach Ansicht von Pax Christi nicht länger akzeptabel. Das neue völkerrechtlich verbindliche Abkommen verbiete neben der Herstellung, dem Einsatz und Besitz auch die Drohung mit einem Nuklearschlag sowie die Stationierung von Atomwaffen in anderen Staaten. Damit werde eine bestehende völkerrechtliche Lücke geschlossen. (KNA)