Kirche in Deutschland will Solidarität zeigen

Schick besucht Zentralafrikanische Republik

Veröffentlicht am 15.08.2017 um 11:30 Uhr – Lesedauer: 
Solidarität

Bonn ‐ Bei einer mehrtägigen Reise in das ärmste Land der Welt will sich Erzbischof Ludwig Schick über die neuesten Entwicklungen informieren. Die Republik leidet seit 2013 unter einem bisher ungelösten Konflikt.

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Weltkirchenbischof Ludwig Schick reist am Mittwoch zu einem mehrtägigen Besuch in die Zentralafrikanische Republik. Dies teilte die Deutsche Bischofskonferenz am Montag in Bonn mit. Der Bamberger Erzbischof wolle den Bürgern des ärmsten Landes der Welt die Solidarität der deutschen Kirche ausdrücken. Um über die jüngsten Entwicklungen informiert zu werden, trifft Schick unter anderem Bischof Nestor-Désiré Nongo-Aziagbia. Zur Stärkung des interreligiösen Dialogs trifft er das muslimische Oberhaupt Imam Kobine Layama.

Die Zentralafrikanische Republik ist seit 2013 von massiver Gewalt geprägt, die durch den Konflikt der Séléka-Rebellen und den christlich und animistisch geprägten Anti-Balaka-Milizen entsteht. Die Zivilbevölkerung leidet erheblich unter diesem Konflikt. Mehrere Versöhnungsversuche der letzten Jahre blieben erfolglos. Für politische Gespräche wird Schick den Außenminister Charles Armel Doubane, einige Parlamentarier und den deutschen Botschafter treffen.

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Trotz des jüngst unterzeichneten Friedensabkommens in Rom kommt die Zentralafrikanische Republik nicht zur Ruhe. Die Konfliktlinie zieht sich von Nord- bis Südosten, wo Splittergruppen der Anti-Balaka und Séléka-Milizen sich bekämpfen.

Auf dem Hinweg legt der Bischof einen Zwischenstopp in Kamerun ein. Mehr über den Konflikt zwischen der anglophonen Minderheit im Norden und der Zentralregierung des mehrheitlich frankophonen Landes wird er bei einem Gespräch mit Kardinal Christian Tumi erfahren. Seit Oktober 2016 demonstrieren im Norden Kameruns Menschen gegen Benachteiligungen im Schul- und Rechtssystem. Es kommt zu blutigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Ein Memorandum, das bereits im Dezember 2016 von anglophonen Bischöfen Kameruns an Staatspräsident Paul Biya gerichtet wurde, blieb bislang unbeantwortet. (avj)

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Nigeria ist gespalten in einen muslimischen Norden und einen christlichen Süden, was regelmäßig zu Konflikten führt. Erzbischof Ludwig Schick hat das Land besucht und erzählt von seinen Erfahrungen.