Erzbischof Schick: Reiche Staaten müssen helfen
Weltkirche-Bischof Ludwig Schick ruft zum Nothilfeeinsatz in Krisengebieten auf. Besonders wohlhabende Staaten sollen seinen Worten nach ihr Engagement fortführen und verstärken, wie die Deutsche Bischofskonferenz zum Welttag der Humanitären Hilfe an diesem Samstag mitteilte.
Normales Leben wird unmöglich
"Wer wie ich diesen Tag in einem Land wie der Zentralafrikanischen Republik verbringt, der spürt hautnah die Notlagen und die Hilfebedürftigkeit so vieler Menschen weltweit", erklärte Schick während seiner Reise nach Afrika. Vor allem Gewalt und Umweltkatastrophen machten ein normales Leben für viele unmöglich und zwängen Millionen in die Flucht.
„Ihre Zeugnisse der Nächstenliebe sollten uns alle inspirieren.“
Humanitäre Hilfe sei deshalb ein dringendes Gebot, das bis heute nichts von seiner Bedeutung eingebüßt habe. Schick unterstrich den Einsatz auf diesem Feld und dankte allen Organisationen wie etwa Caritas international, Misereor und den Maltesern "für ihren beherzten Dienst". Die ehrenamtlichen Helfer seien manchmal "bis zur Erschöpfung" tätig. "Ihre Zeugnisse der Nächstenliebe sollten uns alle inspirieren", so der Bamberger Erzbischof.
Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Bärbel Kofler, kritisierte zum Welttag Übergriffe auf Helfer. "Diese Angriffe müssen aufhören! Weltweit muss es allen humanitären Helfern möglich sein, Menschen in Not ohne Gefahr für ihr eigenes Leben Beistand zu leisten", sagte sie in Berlin. Die weltweite humanitäre Situation bleibe angespannt, wie etwa Syrien und der Irak zeigten. Für Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) ist die Arbeit der humanitären Helfer wichtiger denn je. Der weltweite humanitäre Bedarf steige weiter. "Deutsche Hilfsorganisationen leisten dabei einen wichtigen Beitrag", sagte Gabriel.
Erinnerung an Anschlag auf UN-Hauptquartier
Der Welttag der Humanitären Hilfe wurde 2009 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um die zu ehren, die unter Einsatz ihres Lebens arbeiten. Er wird jedes Jahr am 19. August begangen - zum Gedenken an die Toten und Verletzten des Anschlages auf das UN-Hauptquartier in der irakischen Hauptstadt Bagdad am 19. August 2003. Damals wurden 22 UN-Mitarbeiter getötet und über 100 verletzt. (gho/KNA)