Protest gegen Gottesdienst-Gebühren in Irland

Altenheim-Bewohner müssen für Messen zahlen

Veröffentlicht am 24.08.2017 um 16:00 Uhr – Lesedauer: 
Irland

Dublin ‐ So skrupellos können Menschen sein: Viele Bewohner irischer Altenheime müssen für den Besuch von Gottesdiensten bezahlen. Jetzt protestieren die Angehörigen. Aber wusste die katholische Kirche davon?

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In Irland zahlen viele Bewohner von privaten Altenheimen für dort abgehaltene Gottesdienste laut örtlichen Medien bis zu 25 Euro pro Messe. Die Berichte vom Donnerstag verweisen auf Aussagen des Dubliner Stadtrates Christy Burke, der sich auf Beschwerden von Familienangehörigen der Heimbewohner beruft.

Burke kritisiert, private Heime nutzten den Glauben älterer Menschen aus, um sich selbst zu bereichern. Den Angaben zufolge fordert er eine Untersuchung der Vorwürfe durch die zuständige Gesundheitsbehörde und den irischen Gesundheitsminister.

Ohne Zustimmung der Kirche

Laut den Berichten erheben die Altersheime die Gebühr offenbar ohne Wissen und Zustimmung der katholischen Kirche. Ein Kirchensprecher teilte mit, es gebe "eine lange Tradition für Besuche des Priesters in Altenheimen". Dies gehöre zu den pastoralen Pflichten und unterliege neben den freiwilligen Spenden der Heimbewohner "keinerlei Gebühr".

Der Vorwurf der unrechtmäßig erhobenen Gottesdienst-Gebühr kommt im Zuge einer nationalen Debatte um Extrakosten in Altersheimen. Laut einem jüngst veröffentlichten Bericht der Organisation Age Action zahlen viele Heimbewohner bis zu 120 Euro wöchentlich für Sonderleistungen wie Ausflüge, soziale Aktivitäten und Gesundheitspflege, ohne dass diese Kosten den Bewohnern ausreichend offengelegt würden. (KNA)