Vincent Machozi wurde in tödliche Falle gelockt

Mutmaßlicher Priester-Mörder verhaftet

Veröffentlicht am 28.08.2017 um 15:45 Uhr – Lesedauer: 
Kragen eines Priesters. Kollar. Außerhalb liturgischer Handlungen getragenes schwarzes Brusttuch oder Hemd mit Stehkragen mit einem weißen quadratischen oder rechteckigen Kragenstück, dass in den Bund integriert ist.
Bild: © KNA
Kriminalität

Rom ‐ Der kongolesische Priester Vincent Machozi war Menschenrechtler und Friedensaktivist. Damit hat er sich in seiner Heimat nicht nur Freunde gemacht. Schließlich lockte man ihn in eine tödliche Falle.

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In Uganda ist der Hauptverdächtige für den Mord an dem kongolesischen Priester Vincent Machozi verhaftet worden. Wie der vatikanische Pressedienst Fides am Montag mitteilte, wurde der Mann, traditionelles Dorfoberhaupt einer Gemeinde im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRC), bei der Einreise nach Uganda verhaftet. Fides beruft sich auf das von Machozi gegründete Internetportal "Beni Lubero Online".

Demzufolge hatte der Ortsvorsteher Mwami Abdul Kalemire III. den Priester im März 2016 zu einem Friedensgespräch eingeladen, das sich für ihn als tödliche Falle entpuppte. Während des Treffens mit weiteren traditionellen Oberhäuptern am 20. März in dem Dorf Vitungwe-Isale, nahe der Stadt Butembo in der kongolesischen Provinz Nord-Kivu, seien rund ein Dutzend Bewaffnete in Uniformen kongolesischer Soldaten in das Gemeindezentrum "Mon Beau Village" eingefallen. Dabei wurde Machozi erschossen.

Nach Angaben der Organisation Beni Lubero war Kalemire III. bereits einmal im Kongo verhaftet, auf Betreiben "höherer Kreise" aber wieder freigelassen worden. Machozi hatte über Jahre hinweg die "geo-ökonomische Besatzung der Region Kivu-Ituri durch Ruanda und Uganda in Komplizenschaft mit dem kongolesischen Präsidenten Joseph Kabila" angeprangert. Dazu hatte Machozi, der dem Orden der Assumptionisten angehörte, unter anderem ein Netzwerk gegen Menschenrechtsverletzungen aufgebaut. Auf der Website "Beni Lubero Online" werden entsprechende Vergehen aller Konfliktparteien dokumentiert. (KNA)

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