Kirchenvertreter kritisierten Discounter-Kette

Nach Kritik an Kreuzretusche: Lidl lenkt ein

Veröffentlicht am 06.09.2017 um 09:07 Uhr – Lesedauer: 
Wirtschaft

München ‐ Die entfernten Kreuze auf Verpackungen von Lidl-Produkten sorgten bei Kirchenvertretern in Europa für Empörung und deutliche Kritik. Nun kündigt die Supermarkt-Kette eine Reaktion an.

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Lidl lenkt ein: Nach massiver Kritik an der Gestaltung von Produktverpackungen will die Discounter-Kette "schnellstmöglich" das Design ändern. Zugleich habe der Einzelhändler sein Bedauern über den hervorgerufenen Ärger bekundet, wie die "Welt" am Mittwoch berichtete. Der Konzern war wegen der Gestaltung einer griechischen Produktlinie in die Kritik geraten. Das Unternehmen hatte auf Fotos für das Design die Kuppelkreuze orthodoxer Kirchen auf der Insel Santorin wegretuschieren lassen.

"Es war nie und wird auch nie unsere Absicht sein, mit unseren Produkten oder der Produktgestaltung weltanschauliche Positionen zu vertreten", hieß es laut "Welt" in der Stellungnahme des Discounters. Nachdem in Belgien erstmals Kritik an der Bildbearbeitung durch Lidl aufkam, erklärte die Supermarkt-Kette das Vorgehen in einer ersten Reaktion ebenfalls mit der "religiösen und politischen Neutralität".

Kirchenvertreter kritisierten Lidl

Auch zahlreiche Kirchenvertreter hatten die Entfernung der Kreuze kritisiert. So erklärte die Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler am Dienstag per Twitter, dass sie künftig nicht mehr bei Lidl einkaufen gehen wolle. Auch der Prager Kardinal Dominik Duka zeigte sich empört. In einer Stellungnahme vom Montag nannte der Erzbischof das Vorgehen "kulturlos und barbarisch". In einem Brief an den griechischen Botschafter bekundete er seine Sympathie mit dem mehrheitlich orthodoxen Land. (kim/KNA)

06.09., 12:25 Uhr: Meldung nach Reaktion von Lidl überarbeitet und umgestellt

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