Mitarbeiter von US-Botschaft soll kinderpornografische Bilder besessen haben

Vatikan eröffnet Verfahren wegen Kinderpornografie

Veröffentlicht am 15.09.2017 um 15:04 Uhr – Lesedauer: 
Justiz

Vatikanstadt ‐ Die Hinweise kamen aus dem US-Außenministerium: Ein Mitarbeiter der Vatikanbotschaft in Washington soll kinderpornografische Fotos besessen haben. Nun wird gegen ihn ermittelt.

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Der Vatikanische Gerichtshof hat gegen einen Mitarbeiter der Vatikanbotschaft in Washington ein Verfahren wegen des Besitzes kinderpornografischer Bilder eröffnet. Das teilte Vatikan am Freitag mit. Nach Hinweisen aus dem US-Außenministerium Ende August habe der Vatikan den betreffenden Priester zurückgerufen; derzeit befinde er sich im Vatikan.

Das vatikanische Staatssekretariat habe daraufhin die für die Strafverfolgung zuständige Behörde im Vatikan informiert. Die habe nun eine Untersuchung eröffnet und begonnen, in internationaler Zusammenarbeit relevante Indizien zu sammeln. Entsprechend den rechtlichen Vorgaben bei Voruntersuchungen würden die Untersuchungen einstweilen vertraulich geführt, teilte der Vatikan weiter mit.

Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo von Galveston-Houston, bezeichnete den Fall als "sehr ernste Angelegenheit". Er hoffe, der Vatikan werde bald mehr Details mitteilen, sagte er am Freitag in Washington.

US-Bischöfe mahnen zum Opferschutz

Selbst wenn noch nicht alle Umstände bekannt seien, müsste solchen Vorgängen "unmittelbar, gründlich und transparent nachgegangen werden". Dies sollte gemäß den kirchlichen Richtlinien in Kooperation mit der Polizei geschehen. Gleichzeitig gelte es, die Betroffenen sofort zu schützen. "Der Schutz von Kindern und Jugendlichen ist unsere heiligste Pflicht", erklärte DiNardo. (KNA)

16.9., 9:50 Uhr: Ergänzt um Stellungnahme DiNardos