Generalvikar war vier Monate lang entführt

Priester aus islamistischer Geiselhaft befreit

Veröffentlicht am 17.09.2017 um 12:12 Uhr – Lesedauer: 
Philippinen

Manila ‐ Über ein Vierteljahr war der Priester Teresito "Chito" Suganob in der Hand islamistischer Terroristen. Nun ist der philippinischen Armee gelungen, worauf viele gehofft hatten.

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Nach fast vier Monaten als Geisel islamistischer Terroristen auf Mindanao ist ein katholischer Priester wieder auf freiem Fuß. Einheiten der philippinischen Armee sei bei der Eroberung der Bato-Ali-Moschee in der Stadt Marawi die Befreiung des Generalvikars des Bistums Marawi, Teresito "Chito" Suganob, gelungen, meldete der Pressedienst der Philippinischen Bischofskonferenz (Sonntag). "Er konnte am späten Samstagabend gegen 23.00 Uhr zusammen mit einer weiteren Person befreit werden", wird ein Sprecher von Staatspräsident Rodrigo Duterte, Jesus Dureza, zitiert. Weitere Angaben über den andauernden Militäreinsatz wolle er nicht machen, um das Leben weiterer Geiseln nicht zu gefährden.

Terroristen veröffentlichten Video des Priesters

Suganob war Ende Mai bei einem Angriff der Terrorgruppen Maute und Abu Sayyaf auf die Kathedrale von Marawi mit mehr als einem Dutzend Gottesdienstbesucher als Geiseln genommen worden. Die Geiselnehmer verwüsteten die Bischofskirche, bevor sie ihre Geiseln in die Moschee brachten. Das Schicksal Suganobs war lange Zeit unklar. Der Generalvikar war zuletzt in einem am 30. Mai von den Terroristen veröffentlichten Video zu sehen gewesen, in dem er die philippinische Regierung bat, die Offensive gegen seine Entführer einzustellen.

Der Armee der Philippinen ist es bislang trotz der Verhängung des Kriegsrechts über Mindanao sowie massiven Einsatzes von Bodentruppen und Luftwaffe nicht gelungen, Marawi vollständig aus der Hand der Terroristen zu befreien. Hunderttausende Einwohner sind aus der Stadt geflüchtet. (KNA)