Mexiko: Einstürzende Kirchen fordern Todesopfer
Ein schweres Erdbeben in Mexiko hat am Dienstag mindestens 200 Todesopfer gefordert. Nach vorliegenden Erkenntnissen lag das Epizentrum des Bebens mit der Stärke von 7,1 auf der Richterskala in der Region Puebla. Lokale Medien berichten über schwere Schäden in Mexiko-Stadt, Puebla sowie der umliegenden Region. Dutzende Gebäude sollen eingestürzt sein; Brände und geborstene Gasleitungen sorgen zusätzlich für Gefahr.
Auch viele Kirchen sind betroffen. Das Erzbistum Puebla berichtet von 29 zerstörten oder beschädigten Gotteshäusern. Das Portal "El Popular" meldet unter Berufung auf die Diözese, bei Kircheneinstürzen seien elf Menschen von herabfallenden Teilen von Kirchtürmen oder Dächern erschlagen worden. Die Kirchenleitung rief die Menschen auf, Ruhe zu bewahren und den Anweisungen der Sicherheits- und Rettungsdienste zu folgen.
13 Kirchen wurden beschädigt oder zerstört
Allein in Puebla wurden nach offiziellen Angaben 13 Kirchen beschädigt oder zerstört. Meldungen über Schäden gab es auch aus Cholula, Amozoc, Atlixco und Metepleca. Für Mittwoch sind aus Sicherheitsgründen alle Gottesdienste abgesagt. Auch in San Jose Ayuquila im Bundesstaat Oaxaca starb eine Frau unter den Trümmern einer eingestürzten Kirche. Die Region Oaxaca war erst vor 12 Tagen von einem schweren Erdbeben heimgesucht worden. Dort kamen 78 Menschen ums Leben. Auch in San Bernardino en Xochimilco stürzte laut Medienberichten ein Gotteshaus ein. Der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Monterreys Weihbischof Alfonso Miranda, rief via Twitter zum Gebet auf.
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Der Tag hatte mit einer Gedenkveranstaltung an das historische Beben vor 32 Jahren begonnen. 1985 starben mehr als 10.000 Menschen bei verheerenden Erdstößen, die sich fest in das Gedächtnis der Menschen eingebrannt haben. Der Regierungschef von Mexiko-Stadt, Miguel Angel Mancera, erklärte noch am Morgen: "Heute ist die Stadt besser vorbereitet." Sie sei widerstandsfähiger als damals, habe ihre Lektion gelernt.
Nachbeben erschüttern immer wieder die Erde
In der Tat gelten die Sicherheitskräfte der 20-Millionen-Metropole als bestens geschult und vorbereitet. Immer wieder kommt es in Mexiko zu Erdbeben, doch in einer so dicht besiedelten Mega-City ist das Gefahrenpotential natürlich besonders verheerend. Örtlichen Medienberichten zufolge stürzte eine Schule ein; 21 Kinder und 4 Erwachsene starben. Erst nach und nach treffen weitere Schreckensnachrichten ein. In den Sozialen Netzwerken sind Videos von einstürzenden Gebäuden und verzweifelten Menschen zu sehen. Das ganze Ausmaß wird wohl erst im Lauf des Mittwochs (Ortszeit) zu überblicken sein. Zur Stunde erschüttern immer wieder neue Nachbeben die Erde; die Menschen verbringen die Nacht auf der Straße. Der Schrecken ist noch nicht vorüber.