Patronatsfest soll wie geplant stattfinden

Christen besorgt nach Brandanschlag auf Kirche

Veröffentlicht am 01.10.2017 um 14:59 Uhr – Lesedauer: 
Malaysia

Kuala Lumpur  ‐ In Malaysia brannten Unbekannte auf einem Kirchengelände eine Hütte nieder. Die Gläubigen sind zwar beunruhigt, wollen sich aber diesen Sonntag dennoch zu einer besonderen Feier treffen.

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Ein Brandanschlag auf die katholische Kirche St. Michael in der malaysischen Großstadt Ipoh beunruhigt die Christen in dem mehrheitlich islamischen Land. Unbekannte brannten auf dem Kirchengelände eine Hütte der Orang Asli genannten Ureinwohner Malaysias nieder, wie malaysische Medien am Sonntag berichteten.

Die von Orang Asli gespendete Hütte wird zu Weihnachten als Krippe genutzt. Hinweise auf mögliche Täter gibt es laut Medien noch nicht. Jedoch wurde auf den zeitlichen Zusammenhang des Feuers mit dem Fest des Namenspatrons der Kirche hingewiesen. Ein Sprecher der Kirche betonte, die Feier des Patronatsfestes an diesem Sonntag finde wie geplant statt.

Das Brand der Orang-Asli-Krippe weckt bei Christen im mehrheitlich islamischen Malaysia Erinnerungen an eine Serie von mindestens 13 Brandanschlägen auf katholische und protestantische Kirchen seit dem gerichtlichen Verbot für Christen im Jahr 2009, für "Gott" die arabische Bezeichnung "Allah" zu verwenden. Neben Brandanschlägen wurden Kirchen seitdem auch Ziel von Anschlägen und Provokationen anderer Arten. Im Februar 2014 brachten Unbekannte vor katholischen und protestantischen Kirchen in Penang Transparente mit der Aufschrift "Allah ist groß" an. Ein Jahr zuvor riefen in Penang radikale Islamisten zur Verbrennung von Bibeln auf. Im Februar dieses Jahres wurde in der Nähe von Kuala Lumpur der evangelische Pastor Raymond Koh entführt, von dem seit dem jede Spur fehlt. (KNA)