"Sams"-Schöpfer lobt Wert biblischer Geschichten

Kinderbuchautor Maar rät Eltern zum Bibelvorlesen

Veröffentlicht am 05.10.2017 um 17:05 Uhr – Lesedauer: 
Bücher

Bamberg ‐ Eltern sollten ihren Kindern häufiger aus der Bibel vorlesen, findet Paul Maar. In neuesten Werk des Autors geht es auch beim Sams und Herrn Taschenbier um eine biblische Geschichte.

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Der Autor der "Sams"-Bücher, Paul Maar, hat Eltern geraten, ihren Kindern öfter aus der Bibel vorzulesen. Dabei sollten sie ihnen aber das Alte Testament nicht vorenthalten, sagte Maar dem Magazin "Leben im Erzbistum Bamberg". Dieses wird derzeit an alle katholischen Haushalte in der Erzdiözese kostenlos verschickt.

Auch wenn heute oft gesagt werde, das Alte Testament sei grausam, so habe er die Geschichte von David und Goliath schon als Kind toll gefunden, bekannte der Schriftsteller. "Wenn man selbst ein bisschen wie David war, von anderen Kindern unterdrückt und gemobbt, dann konnte man sich vorstellen: Wenn jetzt ein Goliath kommt, dann besiege ich ihn." Wenn er sich als David habe fühlen können, dann habe ihn das innerlich gestärkt.

Herr Taschenbier erklärt Weihnachten

Für Ende des Jahres kündigte Maar ein neues Werk an, das sich ebenfalls mit einem biblischen Thema befasst: die "Weihnachtsgeschichte vom Sams". Zum Inhalt erklärte der Autor: "Das Sams weiß gar nicht, was Weihnachten ist, und ist einfach fasziniert von der Weihnachtsgeschichte." Von Herrn Taschenbier lasse sich das Sams alles erklären und mache dabei "sehr lebenspraktische Anmerkungen". So frage es etwa, ob es nicht unhygienisch gewesen sei, das neugeborene Kind in eine Krippe zu legen, aus der Ochs und Esel gefressen hätten.

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In kaum einem Kinderzimmer fehlen sie: Die kleinen quadratischen Pixi-Bilderbücher. Anlässlich des Reformationsgedenkens sind nun acht Bibelgeschichten in der Reihe erschienen. (Artikel von Februar 2017)

Außerdem wolle das Sams wissen, ob die Hirten sich die Schuhe abgeputzt hätten, als sie in den Stall gekommen seien, erzählte Maar. Die Geschenke der Heiligen Drei Könige, nämlich Weihrauch, Gold und Myrrhe, finde es doof. "Bis auf das Gold, denn dafür konnten sich Maria und Josef etwas zu essen kaufen." Der Kommentar des Sams dazu laute deshalb: "Toll, wenigstens einer von den drei Königen hat was Praktisches geschenkt." Der Autor nannte sein Buch ein Spiel mit der Weihnachtsgeschichte: "Vielleicht würde ein syrisches Kind heute ähnliche Fragen stellen, wenn es die Weihnachtsgeschichte hört."

An seine eigene katholische Erziehung hat der gebürtige Schweinfurter, der heute in Bamberg lebt, weniger gute Erinnerungen. Grund dafür sei die Großmutter. Diese sei jeden Morgen um sechs Uhr in die Frühmesse gegangen. "Ich musste mit, und jeden Morgen gegen fünf Uhr aufstehen." Bei Schulbeginn sei er dann schon müde gewesen.

Auch Mädchen anzuschauen, sei unkeusch und verboten gewesen, erinnert sich Maar. Lange habe er deshalb gebraucht, bis er als junger Mann Sexualität nicht mehr als schlecht und befleckend empfunden habe. "Von daher musste ich mich erst von dieser religiösen Erziehung lösen. Aber langsam finde ich den Weg zurück zur Kirche", sagte der Schriftsteller, der im Dezember 80 Jahre alt wird. (kim/KNA)