Bischof Zdarsa: Gott will Leben in Fülle für alle
Augsburgs Bischof Konrad Zdarsa hat die Wichtigkeit von Entwicklungspolitik betont: "Von Gott her ist allen Menschen ein Leben in Fülle zugedacht", sagte Zdarsa am Donnerstag in Augsburg. Er äußerte sich im Rahmen des "Monats der Weltmission" des internationalen katholischen Hilfswerks missio München, in dessen Zentrum dieses Jahr Burkina Faso steht. Die Kampagne macht bis 22. Oktober auf das westafrikanische Land aufmerksam. Die zentralen Feiern zum Weltmissionsmonat richtet diesmal das Bistum Augsburg aus.
Der Erzbischof von Ouagadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, appellierte an die internationale Gemeinschaft, konsequent für den Frieden einzutreten. "Friede ist ein Geschenk Gottes, aber auch die Frucht der Arbeit aller Menschen", mahnte Kardinal Philippe Ouedraogo. Der Friede in seinem Heimatland basiere wesentlich auf dem Austausch zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen, Muslimen und Naturglaubensanhängern.
Dank für den lebendigen Austausch
Die Katholikin und frühere burkinische Ministerin Cecile Beloum ergänzte, dass Entwicklungspolitik vor allem die Situation der Frauen und damit auch der Kinder in ihrer Heimat verbessern müsse. Diese seien von der Armut in dem Land besonders betroffen, sie hätten kaum Zugang zu Trinkwasser, Bildung und Gesundheitsversorgung.
Missio-Präsident Wolfgang Huber dankte den Besuchern aus Burkina Faso für ihr Kommen: "Dieser lebendige Austausch zeichnet uns als katholische Kirche, als Weltkirche, aus." Zustimmung äußerte Bischof Zdarsa, der auf Psalm 18, das Motto des "Sonntags der Weltmission", verwies: "Du führst mich hinaus in die Weite." Mit diesem Sonntag - der weltweit größten Solidaritätsaktion der katholischen Kirche - endet die Kampagne am 22. Oktober mit einem Pontifikalgottesdienst in Landsberg am Lech.
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) musste seine geplante Teilnahme an der Pressekonferenz kurzfristig absagen. Missio hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr in Burkina Faso Projekte mit rund 1,4 Millionen Euro unterstützt. Das Land war erst im August in die Schlagzeilen geraten, als mutmaßlich islamistische Terroristen in der Hauptstadt Ouagadougou 17 Menschen in einem Restaurant töteten. (KNA)