Papstbesuch: Islamistischer Katholikenmörder angeklagt
Zwei Wochen vor dem Besuch von Papst Franziskus hat die Polizei in Bangladesch Anklage gegen einen mutmaßlichen Katholikenmörder erhoben. Ein 72-jähriger katholischer Ladenbesitzer war im Juni 2016 in der Nähe einer Kirche in Natore im Norden des Landes von zwölf Mitgliedern der radikalislamischen Gruppierung "Jamaat-ul Mujahedin Bangladesh" brutal umgebracht worden. Der Mord führte landesweit zu Protesten der katholischen Minderheit.
Der bislang einzige festgenommene Täter habe die Tat gestanden, berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews (Freitag). Der Polizeichef von Natore, Biplob Talukder, sagte Ucanews, der Mann habe zugegeben, dass der Mord Teil der Strategie der Islamisten gewesen sei, durch Tötung von Hindus, Buddhisten, Christen, schiitischen Muslimen und Ausländern "das Land zu destabilisieren".
Bischof: Kein sichtbarer Fortschritt in dem Fall
Der zuständige Ortsbischof Gervas Rozario von Rajshahi sieht das Geständnis kritisch. Es wurde erst einer der Militanten festgenommen, sagte er Ucanews. Vier seien noch auf der Flucht und sieben tot. "Das sehe ich nicht als sichtbaren Fortschritt in dem Fall an", so der Bischof, der auch Vorsitzender der nationalen Bischofskommission für Frieden und Gerechtigkeit ist. Sieben der mutmaßlichen Täter waren von der Polizei erschossen worden.
Papst Franziskus besucht vom 30. November bis 2. Dezember das mehrheitlich muslimische Bangladesch. Das Leitwort des dritten Besuchs eines Papstes in der Volksrepublik lautet "Harmonie und Frieden". Mit einem Anteil von 0,3 Prozent sind Christen in dem 160 Millionen-Einwohner-Land eine sehr kleine Minderheit. (jhe/KNA)