Domradio weist Kritik an neuem Logo zurück
Das Domradio hat sein neues Logo verteidigt. Der Chefredakteur des Kölner Bistumssenders, Ingo Brüggenjürgen, betonte am Mittwoch im Fachblog "Design Tagebuch", dass es keinen Zusammenhang gebe zwischen dem auf der Spitze stehenden roten Dreieck und dem NS-Kennzeichen für politische KZ-Häftlinge. Das Dreieck solle den Raum zwischen den Spitzen der Kölner Domtürme schematisch andeuten.
Das Dreieck könne außerdem für die Dreifaltigkeit Gottes stehen, sagte Brüggenjürgen bereits in der vergangenen Woche gegenüber dem Kölner "Express", wo er ebenso eine geschichtliche Belastung des Symbols von sich wies: "Bei der Fülle der von den Nationalsozialisten eingesetzten Zeichen und Symbole lässt sich aber immer ein Zusammenhang finden, wenn man ihn denn sucht." Das Designblog hält den Vergleich mit dem "roten Winkel" jedoch für gerechtfertigt: "Wer den historischen Zusammenhang gänzlich abstreitet, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, geschichtsvergessen zu sein."
HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.
Das Fachblog kommt in seiner Analyse des Logos zu dem Schluss, dass "kein erkennbarer Bezug" zum Sender bestehe und die Domtürme nicht zu erkennen seien: "Wenn ein solches Ergebnis alle Gremien passieren kann, ohne dabei anzuecken, liegt meines Erachtens ein systemisches Problem vor."
Über das Symbol gab es auf der Facebook-Seite des Senders rund 170 negative Kommentare. Brüggenjürgen betonte dagegen, dass die negative Rückmeldung nur von 0,4 Prozent der Facebook-User des Domradios ausgingen. Zudem hätten den Sender bislang nur vier kritische Mails erreicht. Demgegenüber verzeichne das im Jahr 2000 gegründete Domradio täglich 10.000 User seiner Onlineseite. "Den geschichtlichen Zusammenhang gänzlich abzustreiten und auf die Kritik der Facebook-Nutzer nicht zu reagieren, wirkt hilflos", kommentiert das Designblog diese Darstellung. (fxn/KNA)