Käufer von "Salvator Mundi" ist jetzt bekannt

Da Vincis Jesus-Gemälde geht nach Abu Dhabi

Veröffentlicht am 07.12.2017 um 11:25 Uhr – Lesedauer: 
Kunst

Bonn/Abu Dhabi ‐ Mit 450 Millionen Dollar ist Da Vincis "Salvator Mundi" das teuerste jemals versteigerte Kunstwerk. Der Käufer blieb zunächst unbekannt – bis jetzt. Wer das Jesus-Gemälde kaufte, dürfte überraschen.

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Wer bezahlt 450 Millionen Dollar für ein Gemälde, das Jesus Christus zeigt? Das hat sich die Welt gefragt, seit Leonardo Da Vincis "Salvator Mundi" Mitte November diese Rekordsumme erzielte. Doch erst jetzt wurde der Käufer bekannt: Laut der "New York Times" (Mittwoch) ist es der saudische Prinz Bader bin Abdullah bin Mohammed bin Farhan al-Saud. Zugleich wurde bekannt, dass das Werk künftig im "Louvre Abu Dhabi" ausgestellt wird, wie das erst kürzlich eröffnete Kunstmuseum auf Twitter mitteilte.

"Salvator Mundi" ("Heiland der Welt") war im vergangenen Monat bei einer Auktion in New York für 450 Millionen US-Dollar (etwa 382 Millionen Euro) unter den Hammer gekommen. Nach Angaben des zuständigen Auktionshauses "Christie's" ist es damit das bislang teuerste jemals versteigerte Kunstwerk. Bei der Auktion im New Yorker Rockefeller Plaza war zuvor lediglich ein Erlös von bis zu 100 Millionen Dollar erwartet worden. Laut "Christie's" war der bisherige Rekordhalter Pablo Picassos "Les femmes d'Alger (Version O)", das 179 Millionen Dollar einbrachte.

Wechselvolle Geschichte

"Salvator Mundi" ist heute das einzige Gemälde Leonardos in privater Hand und eines von weniger als 20 Bildern weltweit, die dem Künstler eindeutig zugeordnet werden können. Da Vinci malte das Bild um 1500, etwa zur selben Zeit wie die berühmte "Mona Lisa". Das 65 mal 45 Zentimeter große Ölgemälde zeigt Christus in frontaler Ansicht. Die rechte Hand ist zum Segen erhoben, die linke hält eine Kristallkugel. Einst befand sich das Bild im Besitz des englischen Königs Karl I. (1600 bis 1649). Aus der königlichen Sammlung ging es irgendwann an den Herzog von Buckingham über. Im Jahr 1763 ließ ein Sohn des Herzogs das Gemälde versteigern. Hiernach verlor sich seine Spur für lange Zeit.

Um 1900 tauchte das Bild in der Kunstsammlung der englischen Textilhändlerfamilie Cook wieder auf. Dass es sich um ein Original von Da Vinci handelte, war damals nicht bekannt. Im Jahr 1958 wurde es deshalb für gerade einmal 45 Pfund Sterling versteigert. Anschließend verschwand das Werk abermals für Jahrzehnte. Nach seiner Wiederauffindung im Jahr 2005 wurde es mehrmals von Experten untersucht und schließlich für ein authentisches Leonardo-Werk befunden. Die Enthüllung der Echtheit des Gemäldes auf einer Da-Vinci-Ausstellung in der "National Gallery" in London 2011 sorgte für weltweites Aufsehen. Seitdem wechselte das Werk durch Auktionen noch mehrfach den Besitzer. (tmg)