Kardinal Arborelius ist "Schwede des Jahres"
Der Stockholmer Bischof Kardinal Anders Arborelius ist "Schwede des Jahres". Das gab das schwedische Magazin "Fokus", das auch die Auszeichnung vergibt, am Donnerstag bekannt. Um die katholische Kirche in einem Land zu vertreten, dessen Identität hauptsächlich säkular und ansonsten lutherisch sei, werde eine unerschrockene Einstellung benötigt, heißt es in der Begründung. Als Bischof seiner Diözese spiele Arborelius zudem eine entscheidende Rolle darin, einheimische und zugewanderte Schweden zusammenzubringen. Seit seiner Ernennung zum Bischof 1998 sei er Teil der öffentlichen Debatte gewesen. Überdies sei er der erste Schwede überhaupt, der das Kardinalspurpur trage, und habe damit bereits Geschichte geschrieben.
Eine "Aufmunterung" für die Kirche
Die Auszeichnung wird nach Auskunft des Magazins seit 1984 vergeben, seit 2006 durch "Fokus" selbst. Kriterium für den "Schweden des Jahres" sei demnach nicht allein die Bekanntheit der Person, sondern er oder sie müsse interessant und herausfordernd sein, Schweden zum Besseren verändert und Unabhängigkeit und Originalität bewiesen haben. Die Jury ist mit Personen aus Wirtschaft, Wissenschaft und den Medien besetzt.
Anders Arborelius war mit 20 Jahren zum katholischen Glauben konvertiert und trat mit 22 in den Karmeliterorden ein. 1979 wurde er zum Priester geweiht. Er ist nicht nur der erste Kardinal in Schweden, sondern auch der erste aus Nordeuropa: Seine Ernennung sei eine "Aufmunterung" für die kleine Diaspora-Kirche dort, sagte er im Interview vor seiner Kreierung im Juni dieses Jahres. Nur etwa 1,2 Prozent (116.000) der insgesamt über 9,7 Millionen Schwedens sind katholisch. (jhe)
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