Protest in Athen artet in Vandalismus aus

Zu satanisch? Vermummte zerstören Engels-Skulptur

Veröffentlicht am 19.01.2018 um 11:45 Uhr – Lesedauer: 
Vandalismus

Athen ‐ Es gab Proteste von religiös Konservativen und politisch Rechten. Ein Priester soll sogar einen Exorzismus durchgeführt haben. Nun fiel der "Schutzengel" Vandalisten zum Opfer.

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In Athen haben schwarz-vermummte Gestalten eine Engels-Skulptur stark beschädigt. Am späten Mittwochabend sei das acht Meter hohe Kunstwerk von seinem Sockel gerissen und die Flügel zerbrochen worden, wie die Online-Zeitung "The Huffington Post" berichtet. Die im Dezember im Athener Vorort Palaio Faliro aufgestellte Figur trägt den Titel "Phylax", griechisch für Beschützer oder Schutzengel.

Bereits seit ihrer Enthüllung hatte es dem Bericht nach Proteste gegen die Skulptur gegeben. In den Augen von Anwohnern, religiös Konservativen und Anhängern politisch rechtsgerichteter Gruppierungen soll das Kunstwerk zu "satanisch" ausgesehen haben. Auch wurde die Skulptur mehrfach attackiert. Laut der "Huffington Post" wurde sie unter anderem mit weißer Farbe beschmiert und von zahlreichen Passanten bespuckt. Zudem soll ein griechischer Priester einen Exorzismus mit Weihwasser durchgeführt haben.

Per Truck heruntergerissen

Am Mittwoch habe dann eine Gruppe von 10 bis 15 Personen die Skulptur per Seil an einen Truck gebunden und sie auf diese Weise von ihrem Metallsockel gerissen, wie der Bürgermeister von Palaio Faliro, Dionysis Hatzidakis, zu Protokoll gab. Er vermutet, dass es sich bei den Tätern um Rechtsradikale gehandelt hat und beruft sich dabei auf einen Augenzeugenbericht.

Die Skulptur wurde vom griechischen Künstler Kostis Georgiou geschaffen, dessen Kunstwerke weltweit ausgestellt werden. "All diese Gewalt gegen die Skulptur, seit sie installiert wurde, macht mich sprachlos", sagte Georgiou. Derzeit befinde sich das Kunstwerk in Reparatur. Sofern sie sich restaurieren lässt, soll die Figur laut einem Sprecher des Bürgermeisters an ihren alten Platz zurückkehren. (tmg)