Franziskanerin von Al-Kaida-Ableger in Mali entführt

Medien: Entführte Ordensfrau bittet Papst um Hilfe

Veröffentlicht am 30.01.2018 um 12:35 Uhr – Lesedauer: 
Terrorismus

Bamako/Bogota ‐ Vor einem Jahr wurde die Franziskanerin Gloria Cecilia Narvaez von einem Al-Kaida-Ableger in Mali entführt. Ihr Gesundheitszustand soll kritisch sein. Jetzt ist ein neues Video von ihr aufgetaucht.

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Eine vor einem Jahr in Mali entführte kolumbianische Ordensfrau soll Papst Franziskus um Hilfe gebeten haben. Wie die kolumbianische Zeitung "El Tiempo" (Onlineausgabe Montag Ortszeit) unter Berufung auf afrikanische Medien meldet, tauchte ein entsprechendes Video eines Al-Kaida-Ablegers auf, der "Al-Nusra-Front für den Islam und die Muslime".

Das englischsprachige Video sei knapp fünf Minuten lang und einer Zeitung zugespielt worden. Die Entführer hätten darauf geachtet, auch Hinweise auf die jüngsten Reisen des Papstes nach Chile und Peru aus diesem Monat einzubauen, um die Aktualität zu belegen. Der Öffentlichkeit wurde das Video bislang nicht zugänglich gemacht.

Seit dem 7. Februar 2017 verschleppt

Die 56-Jährige Franziskanerin Gloria Cecilia Narvaez war am 7. Februar von Bewaffneten verschleppt worden. Laut Augenzeugen soll es sich um islamistische Kämpfer gehandelt haben. Drei weiteren Ordensfrauen sei die Flucht gelungen. Die Kolumbianerin war den Angaben zufolge seit zwölf Jahren in der katholischen Pfarrei Karangasso im Südosten Malis in der Gesundheitsvorsorge und der Ausbildung muslimischer Frauen tätig. Die Region galt als ungefährlich.

Im Juli hatten die Entführer erstmals ein Video von der Ordensfrau sowie von weiteren entführten Ausländern veröffentlicht. Ihr Bruder appellierte daraufhin an die Regierung Malis, mit den Entführern zusammenzuarbeiten. Im September berichteten Medien dann über den kritsichen Gesundheitszustand von Narvaez. "Sie lebt, aber ihr Gesundheitszustand ist nicht sehr gut. Sie hat Probleme mit einem Bein und einer Niere", sagte ein Sprecher der kolumbianischen Polizei damals dem Sender "La FM". Dieser Zustand habe die Behörde veranlasst, ihre Maßnahmen zu verstärken, um eine Freilassung der Ordensfrau zu erreichen - bisher jedoch ohne Erfolg. (bod/KNA)