Ärger in der bolivianischen Karnevalshochburg Oruro

Künstlerin malt Jungfrau in Unterwäsche - Anklage

Veröffentlicht am 23.02.2018 um 12:20 Uhr – Lesedauer: 
Bolivien

La Paz ‐ Das bolivianische Oruro gilt als Karnevalshochburg. Doch das Bild der Jungfrau von Socavon in Unterwäsche ging selbst den Jecken zu weit. Nun klagen zahlreiche Institutionen gegen die Künstlerin.

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In Bolivien wollen zahlreiche Institutionen aus der Karnevalshochburg Oruro gegen eine Künstlerin vorgehen, die die Jungfrau von Socavon in Unterwäsche gemalt hat. Die Verwaltung von Oruro werde mit Unterstützung der lokalen Institutionen eine strafrechtliche Verfolgung jener Urheber anstreben, die die Heilige Jungfrau entehren wollten, zitierte das Blatt "Pagina Siete" (Donnerstag) einen Sprecher des Kultursekretariats. Der alljährliche Karneval, der zum Weltkulturerbe der Unesco zählt, wird zu Ehren der "Virgen del Socavon" (Jungfrau der Bergwerksstollen) veranstaltet. Wahrzeichen der Stadt ist eine 45 Meter hohe Statue der Jungfrau.

Die Künstlerin verteidigte unterdessen ihr Werk. Dies sei ihr Protest gegen den ausufernden Alkoholkonsum während des Karnevals, erklärte sie. Die Bilder waren in den vergangenen Tagen in verschiedenen Kirchen aufgetaucht. Während der Karnevalsfeierlichkeiten kommt es immer wieder zu schweren Unfällen; allein in diesem Jahr starben 40 Menschen, 124 wurden verletzt. (bod/KNA)

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