Bischöfe wollen nach Missbrauchsskandal über Zukunft beraten

Papst billigt "Plenarkonzil" von Australiens Kirche

Veröffentlicht am 19.03.2018 um 16:45 Uhr – Lesedauer: 
Australien

Sydney ‐ Durch den Missbrauchsskandal hat Australiens Kirche massiv an Vertrauen verloren. Jetzt sollen die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Papst Franziskus hat dafür eine landesweite Synode genehmigt.

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Papst Franziskus hat Grünes Licht für das erste sogenannte Plenarkonzil der katholischen Kirche Australiens seit 80 Jahren gegeben. Die australischen Bischöfe seien Papst Franziskus "zutiefst dankbar" für seine Zustimmung zu der landesweiten Synode 2020, betonte Erzbischof Mark Coleridge von Brisbane als Organisator am Montag auf der Website der Bischofskonferenz. Präsident der Versammlung wird demnach Erzbischof Timothy Costelloe (64) von Perth.

Viel Vertrauen verloren

Die Kirche wolle in einer "Zeit signifikanter Herausforderungen offen, zuhörend, dialogisch und einsichtig" über die Zukunft der katholischen Kirche in Australien beraten, heißt es weiter. Durch einen massiven Skandal um sexuellen Missbrauch hat die Kirche viel Vertrauen bei Gläubigen und einem Teil der australischen Gesellschaft verloren.

Ein australisches Plenarkonzil hatte zuletzt 1937 stattgefunden. Zur Teilnahme verpflichtet sind alle Bischöfe, Weihbischöfe, Generalvikare, Vertreter der Orden sowie die Leiter der Priesterseminare. Zusätzlich können Laien, Kleriker und emeritierte Bischöfe als Delegierte berufen werden.

Über eine neue Website und eine Serie von Veranstaltungen in den Gemeinden sollen die Gläubigen in die inhaltliche Gestaltung der Vollversammlung einbezogen werden. Die Versammlung soll zwei Sitzungsperioden umfassen; vorgesehen sind Oktober 2020 und Mai 2021. (KNA)