Kolumbianer spenden Hostien für Venezuela
Katholiken in Kolumbien spenden der Kirche in ihrem von einer Wirtschaftskrise gebeutelten Nachbarland Venezuela Hostien für die Feier der Ostergottesdienste. Der Bischof von Cúcuta übergab Kirchenvertretern in Venezuela 250.000 Hostien, wie seine Diözese mitteilte. In Venezuela waren die Hostien in der Karwoche knapp geworden. Grund dafür sind Engpässe bei Weizenmehl, das für die Herstellung der Oblaten notwendig ist. Cúcuta liegt an der Grenze zu Venezuela. Es war dies nicht das erste Mal, dass die kolumbianische Kirche ihre Glaubensbrüder auf der anderen Seite der Grenze unterstützt.
Nach geltendem Kirchenrecht dürfen Hostien für den Gebrauch im Gottesdienst ausschließlich aus Weizenmehl und Wasser bestehen. Nach kirchlicher Lehre werden sie im Hochgebet der heiligen Messe gemeinsam mit dem Wein zu Leib und Blut Christi gewandelt. Die katholische Kirche glaubt überdies, dass dies auch über den Gottesdienst gilt, weshalb bereits konsekrierte Hostien im sogenannten Tabernakel besonders verwahrt werden.
Ein ehemals reiches Land in der Krise
Neben dem Mangel an Grundnahrungsmitteln leidet die Bevölkerung Venezuelas unter weiteren Folgen einer schweren Wirtschaftskrise. Diese entwickelte sich durch Jahre relativ niedriger Ölpreise, Misswirtschaft und Korruption. Zuletzt gab es immer wieder Berichte über Mängel an Lebensmitteln, Medikamenten und Dingen des täglichen Bedarfs. Venezuela hat riesige Erdölreserven und war einst eines der reichsten Länder der Welt. Für das laufende Jahr rechnet der Internationale Währungsfonds mit einer Inflationsrate von 2350 Prozent. (kim/dpa)