Weltkirche-Bischof auf Solidaritätsreise in Bagdad und Nordirak

Schick würdigt Aufbauarbeit von Christen im Irak

Veröffentlicht am 05.04.2018 um 15:54 Uhr – Lesedauer: 
Irak

Bonn ‐ Weltkirche-Bischof Ludwig Schick befindet sich derzeit auf Solidaritätsbesuch im Irak. Er zeigt sich beeindruckt von der dortigen Aufbauarbeit durch Christen. Doch die Sicherheitslage sei "bedrückend", so Schick.

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Die deutschen Bischöfe haben der christlichen Minderheit im Irak weitere Unterstützung zugesagt. Bei einem Solidaritätsbesuch im Irak würdigte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick das Engagement der christlichen Minderheit zum Aufbau der Zivilgesellschaft. "Darin werden wir die Kirchen vor Ort auch künftig tatkräftig unterstützen", versicherte Schick nach Angaben der Deutschen Bischofskonferenz vom Donnerstag. Der Erzbischof hält sich noch bis Samstag im Irak auf.

Schick lobte die Arbeit kirchlicher Hilfswerke aus Deutschland. "Hier wird unverzichtbare Aufbauarbeit geleistet." Nötig sei jetzt eine "gute Koordination." Hilfswerke und Menschen vor Ort müssten miteinander ins Gespräch kommen.

Der Erzbischof war am Dienstag in Bagdad eingetroffen. Dort machte er sich den Angaben zufolge ein Bild von der Situation der dortigen Christen. "Die große Akzeptanz, mit der die Kirche in der Öffentlichkeit wirkt, ist ein starkes Zeichen, dass Kirche in der Welt sein muss und sich nicht auf Kirchenmauern zurückziehen darf."

Bild: ©Jaco Klamer

Blick in eine vom "Islamischen Staat" zerstörte Kirche im irakischen Karakosh.

Zugleich sei die Sicherheitslage "bedrückend", so Schick. Umso wichtiger sei die Ermutigung, die Verantwortliche verschiedener Konfessionen Gläubigen mit in den Alltag gäben. Der Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche, Louis Raphael I. Sako, würdigte die Hilfe der deutschen Kirche. "Ihr gebt uns viel und vergesst uns nicht. Das sind Momente, für die wir zutiefst dankbar sind."

Beeindruckt von der Arbeit der Dominikanerinnen

In Bagdad besuchte Schick die Kathedrale der syrisch-katholischen Kirche, die vor acht Jahren Ziel eines verheerenden Bombenanschlags gewesen war. Damals starben 46 Gläubige. Heute stehe die Kirche hinter Betonwänden und Stacheldrahtzaun, hieß es.

Der Erzbischof besuchte zudem die Ninive-Ebene - als den Angaben zufolge erster hochrangiger christlicher Kirchenvertreter aus Deutschland. In der schwer beschädigten syrisch-katholischen St.-Josefskirche in Karakosh feierte er mit dem syrisch-katholischen Ortsbischof, Boutros Moshe, eine Messe.

Beeindruckt zeigte sich Schick von der Arbeit der Dominikanerinnen in der Stadt: "Was hier geleistet wird, ist die Arbeit von Heiligen im Alltag. Es ist bewegend zu sehen, wie die Dominikanerinnen sich um Bildungsangebote, Altenbetreuung und die junge Generation kümmern." Er sei dorthin gekommen, "um dieser vom IS besonders brutal heimgesuchten Region die Solidarität der katholischen Kirche Deutschlands zu bezeugen". (KNA)