Papst zu Söder: "Wie, aus Bayern und kein Bier dabei?
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist am Freitag von Papst Franziskus empfangen worden. Die halbstündige Audienz sei ein "religiöses und spirituelles Gespräch" gewesen, sagt Söder anschließend vor Journalisten. Über den sogenannten Kreuzerlass, der an diesem Freitag in Bayern in Kraft tritt, hat Söder mit Franziskus nicht gesprochen. Wohl aber sei anschließend im Staatssekretariat ein "grundlegendes Wohlwollen" gegenüber Initiativen eines "christlichen Bekenntnisses nach außen" sowie des bayerischen Pflege- und Familiengeldes geäußert worden.
Söder: Rückendeckung für bayerische Initiativen
Auch wenn es nicht darum gegangen sei, sich im Vatikan eine Erlaubnis zu holen, so er habe im Vatikan insgesamt zu den bayerischen Initiativen Rückendeckung doch erhalten, sagte der Ministerpräsident. Es gehe "um das Bekenntnis, das man als Christ nach außen geben soll, auch um andere auch zu motivieren, christlich zu bleiben". Dies liege auch Franziskus am Herzen. Dass sein Besuch im Vatikan genau an dem Tag stattfand, an dem in Bayern der Erlass in Kraft tritt, sei Zufall, sagte Söder. Sein Antrittsbesuch als Ministerpräsident sei langfristig geplant gewesen.
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Der emeritierte Papst Benedikt XVI., den Söder im Anschluss an die offiziellen Gespräche im Vatikan besuchte, habe den Kreuzerlass "ausdrücklich begrüßt". Den früheren Papst habe er als geistig frisch erlebt und sich mit ihm über etliche Themen angeregt unterhalten, sagte Söder.
Während die bayerische Delegation ihrem Landsmann Papst Benedikt einen Geschenkkorb mit herzhaften Spezialitäten mitbrachte, erhielt Franziskus Süßigkeiten aus Bayern. Wie anwesende Journalisten berichteten, habe Franziskus spontan angemerkt: "Wie, aus Bayern und kein Bier dabei?". Darauf habe er dem Papst zusagen müssen, ein Fass nachzuliefern, sagte Söder später vor Journalisten.
Kritik auch aus den Kirchen
Nach dem Kreuzerlass des bayerischen Kabinetts muss seit Freitag in den Dienstgebäuden des Freistaats ein Kreuz im Eingangsbereich hängen. Für Hochschulen, Theater und Museen gilt keine Pflicht, sondern nur eine Empfehlung. Der Erlass ist nicht nur in der Opposition auf Kritik gestoßen, auch Vertreter der Kirchen warnten vor einer Instrumentalisierung des Kreuzes für Wahlkampfzwecke. Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, erklärte, der Vorstoß sorge für "Spaltung und Unruhe". (gho/dpa/KNA)