Der philippinische Präsident und der Gottesbeweis

Duterte: Wenn Gott existiert, trete ich sofort zurück

Veröffentlicht am 07.07.2018 um 15:50 Uhr – Lesedauer: 
Philippinen

Manila ‐ Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte ist für seine markante Kirchenkritik bekannt. Jetzt hat er noch einmal nachgelegt. Recht gut scheint er sich jedoch dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz zu verstehen.

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Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte will sofort zurücktreten, wenn ihm die Existenz Gottes bewiesen wird. Er hatte kürzlich mit Aussagen, Gott sei "dumm" und "ein Hurensohn" die Spannungen zwischen Kirche und Staat angeheizt. Wenn einer unter seinen Kritikern ihm sagen könne, er "sei im Himmel gewesen und habe mit Gott gesprochen (...), dann trete ich noch heute Nacht zurück", zitierten philippinische Medien vom Samstag aus einer Rede zur "Woche der Wissenschaft und Technologie". Den Bischöfen werfe Duterte darin vor, Kirchenspenden zum Unterhalt ihrer "Paläste" zu missbrauchen.

Treffen zwischen Bischof und Präsident

Zudem sorgte Duterte kürzlich mit dem Vorwurf, die Kirche sei an einem Komplott zum Sturz der Regierung" beteiligt, für weitere Spannungen. Anlass dafür war die Kritik der Bischöfe an Dutertes "Drogenkrieg" .

Dutertes Attacken auf die Kirche stehen auch auf der Tagesordnung der Versammlung der Bischofskonferenz, die am Samstag begann. Für Montag ist ein Treffen des Vorsitzenden, Erzbischof Romulo Valles, mit dem Präsidenten angekündigt. Valles ist Erzbischof von Davao, wo Duterte vor seiner Präsidentschaft 20 Jahre lang Bürgermeister war.

Bischof taufte Duterte-Enkel

Vor seiner Wahl zum Bischofskonferenzvorsitzenden vor einem Jahr hatte Valles in einem Interview sein Verhältnis zu Duterte als "ziemlich gut" bezeichnet. Im März 2017 taufte er Marko Digong, den jüngsten Duterte-Enkel und Sohn von Dutertes Tochter Sarah Duterte-Carpio, die von ihrem Vater den Bürgermeisterposten in Davao übernommen hatte. (KNA)