Vaduzer Oberhirte stieß mit konservativem Kurs auf Widerspruch

Erzbischof gegen Widerstände: Wolfgang Haas wird 70

Veröffentlicht am 07.08.2018 um 12:10 Uhr – Lesedauer: 
Bischöfe

Vaduz ‐ Schon im Bistum Chur stieß er mit seinem Kurs auf erbitterten Widerstand. Dann versetzte ihn der Papst nach Vaduz – und löste dort eine Welle der Empörung auf. Heute wird Erzbischof Wolfgang Haas 70 Jahre alt.

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Wolfgang Haas, Erzbischof von Vaduz in Liechtenstein, wird am heutigen Dienstag 70 Jahre alt. Haas leitet das Erzbistum seit 1997. Zuvor war er Bischof von Chur in der Schweiz, wo es starke Spannungen gab.

Haas war vom Vatikan direkt ernannt worden und stieß in Chur durch seinen konservativen Kurs und Personalentscheidungen auf erbitterten Widerspruch bei den an Mitbestimmung gewöhnten Katholiken. Nach vielen Konflikten versetzte Papst Johannes Paul II. (1978-2005) Haas 1997 in das eigens neu geschaffene Erzbistum Vaduz.

Empörung in Liechtenstein

Die Nachricht sorgte damals bei vielen Liechtensteinern für Empörung. Sie drohten mit einer Kirchenbesetzung und einer Störung der Amtseinsetzung. Die Regierung, fast der gesamte Landtag und der Kirchenchor boykottierten die Feier; Fürst Hans Adam II. stellte sich hinter Haas und das neue Erzbistum.

Haas wurde am 7. August 1948 in Vaduz geboren. Er studierte Philosophie und Theologie in Liechtenstein, Fribourg/Schweiz und Rom. 1974 wurde er in Chur zum Priester geweiht. Er lehrte in Fribourg Dogmatik, war Kanzler des Bistums Chur und Offizial des Diözesangerichts.

Auf Bitten des damaligen Churer Bischofs Johannes Vonderach wurde Haas im März 1988 vom Papst zum Koadjutor mit Nachfolgerecht ernannt. Damit wurde das Recht des Churer Domkapitels auf freie Bischofswahl umgangen; allerdings sieht das Kirchenrecht diese Möglichkeit vor. (KNA)