Bayerischer Ministerpräsident zu Besuch in Maria Vesperbild

Söder zündet in Wallfahrtsort Kerze an – für Bayern

Veröffentlicht am 08.08.2018 um 12:55 Uhr – Lesedauer: 
Wallfahrt

Ziemetshausen ‐ Vorab hatte es scharfe Kritik gegeben: Dennoch besuchte Markus Söder heute den Wallfahrtsort Maria Vesperbild. Wallfahrtsdirektor Erwin Reichart war dabei voll des Lobes für den bayerischen Ministerpräsidenten und seine Politik.

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Markus Söder (CSU) hat als erster amtierender bayerischer Ministerpräsident die mittelschwäbische Wallfahrtsstätte Maria Vesperbild besucht. "Wir Christen sind Ihnen überaus dankbar, dass Sie ein Zeichen für das Christentum setzen", begrüßte ihn Wallfahrtsdirektor Erwin Reichart am Mittwoch in Ziemetshausen. Söder selbst äußerte sich nicht öffentlich. Nach seiner Ankunft begab er sich für eine Andacht in die Kirche. Dann entzündete er in der Mariengrotte eine Kerze mit der Aufschrift "Gott schütze Bayern". Etwa 400 Menschen nahmen an dem Termin teil. Söder hatte den Stopp in Vesperbild auf seinem Weg zur Kabinettssitzung in Ursberg eingelegt.

In der katholischen Kirche verharrte der Protestant Söder zunächst einige Momente im stillen Blick auf die Mariendarstellung. Bei seiner Ansprache erinnerte Reichart dann an den Kreuzerlass des Ministerpräsidenten: "Das Kreuz ist Symbol unserer abendländischen Kultur, das haben Sie dankenswerterweise herausgestellt." Er ergänzte: "Ihr Besuch und Ihr Gebet werden unserem Bayernvolk reichen Segen bringen." Danach verneigte Söder sich vor dem Muttergottesbild und zog in einer Prozession zur benachbarten Mariengrotte.

Nach einem gemeinsamen Vaterunser und dem Entzünden der Kerzen sangen die Anwesenden dort die Bayernhymne. Die Kerze möge den Ministerpräsidenten erleuchten, erklärte Reichart. Nach rund einer halben Stunden war der Besuch beendet. Söder wurde unter anderen von seinem Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (CSU) begleitet.

"Blasphemische Züge"

Vorab hatte es harsche Kritik an der Stippvisite des Ministerpräsidenten gegeben. Die örtliche SPD hatte dem Besuch "blasphemische Züge" vorgeworfen. Söder sei nichts heilig, wenn es um den Wahlkampf gehe. Wallfahrtsdirektor Reichart nannte diese Vorwürfe "verletzend und herablassend". Man sei dankbar für jeden Politiker, der sich zum christlichen Glauben offen bekenne. Nach einer Aussprache zwischen Reichart und den Sozialdemokraten vor einer Woche waren Letztere nun auch beim Söder-Besuch zugegen.

Maria Vesperbild im Landkreis Günzburg ist ein bekannter bayerischer Marienwallfahrtsort, der jedes Jahr von mehreren Hunderttausend Pilgern besucht wird. Söders Besuch kam nach Angaben der Wallfahrtsdirektion auf Anregung des früheren bayerischen Justizministers Alfred Sauter (CSU) zustande, der in Maria Vesperbild ein häufiger Gast ist. (KNA)