Kirche fordert mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Handicap

Erzbischof Koch: Firmen stellen zu wenig Behinderte ein

Veröffentlicht am 18.08.2018 um 09:51 Uhr – Lesedauer: 
Soziales

Bonn ‐ Arbeitgeber mit mindestens 20 Beschäftigten sind verpflichtet, wenigstens 5 Prozent der Arbeitsplätze mit behinderten Menschen zu besetzen. Doch viele Firmen drückten sich davor, kritisiert Berlins Erzbischof.

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Menschen mit Behinderungen sollten nach Ansicht des katholischen Berliner Erzbischofs Heiner Koch stärker in ihrer Eigenständigkeit unterstützt werden. "Wir müssen weg von der reinen Fürsorge hin zu einem Bewusstsein, das die Selbstbestimmung stärkt", sagte er am Samstag im rbb-Radio Berlin 88.8.

Das Bundesteilhabegesetz beschreite diesen Weg konsequent und stärke die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Koch bezeichnete das Anfang 2017 in Kraft getretene Gesetz als "eine der wichtigsten sozialpolitischen Initiativen".

Koch kritisierte: "Immer noch zahlen viele Unternehmen lieber die Ausgleichsabgabe statt Mitarbeiter mit Behinderung einzustellen." Er plädierte für die Schaffung von mehr behindertengerechten Arbeitsplätzen und eine Abkehr von Haltungen wie "Menschen mit Behinderungen brauche immer Hilfe, sie können nicht selbstständig leben, man muss alles für sie erledigen". (KNA)