Ulm hat den höchsten – und andere Guinness-Rekorde
24 Türchen, für jeden Tag eins, und dann steht das Christkind vor der Tür. So kennen es die Kinder. Nicht so Kevin Strahle aus den USA: Er verputzte die Schokolade aus einem Adventskalender innerhalb von einer Minute und 27,84 Sekunden. Kevin sicherte sich damit einen Weltrekord und den Eintrag ins Buch "Guinness World Records 2019".
In der "Rekord-Bibel" finden sich weitere bemerkenswerte Bestmarken aus dem religiösen Kosmos. Auch wenn in der Region wohl selten Schnee liegt, hat es der größte Weihnachtsmann nach Portugal geschafft. Mit 21,08 Metern Höhe und einem Gewicht von 7,25 Tonnen thronte eine Figur des bärtigen Mannes auf einem Platz der Gemeinde Agueda als vorweihnachtliche Touristenattraktion.
Tradition und Moderne treffen im Social-Media-Kapitel aufeinander: Papst Benedikt XVI. war der erste Heilige Vater, der sich bei Twitter anmeldete. Unter @pontifex (Latein: Brückenbauer) twitterte der heute emeritierte, aus Deutschland stammende Papst am 12. Dezember 2012: "Liebe Freunde, ich freue mich, über Twitter mit euch in Kontakt zu treten. Danke für eure zahlreichen Antworten. Ich segne euch von ganzem Herzen." Papst Franziskus übernahm mit seinem Amtsantritt 2013 den Account und hat mittlerweile mehr als 40 Millionen Follower auf seinen neun Sprachkanälen. Seit 2015 ist er auch bei Instagram vertreten - mit 5,7 Millionen Abonnenten.
Der höchste Kirchturm steht in Schwaben
Auch im Analogen kann Kirche beeindrucken - und ragt himmelwärts. Das Ulmer Münster hat den höchsten Kirchturm weltweit: 161,53 Meter misst er bis zur Spitze. Das Guinness-Buch erklärt aber auch, dass er nach knapp 200 Jahren Bauzeit 1543 zunächst nur 100 Meter hoch war. Erst mit der Fertigstellung 1890 erreichte der Turm demnach sein Rekordmaß. Gleich zweimal würde in ihn der höchste Hindu-Tempel passen: Der 13-stöckige Torturm des Sri-Ranganathaswamy-Tempels auf der indischen Insel Srirangam ist 72 Meter hoch und seit 1987 mit Skulpturen aus der hinduistischen Mythologie verziert.
Andere Götter, aber auch sehr bunt: 9.200 Blüten sowie Zucker-Totenköpfe und Skelette in traditionellen Trachten schmückten den riesigen Altar zum "Tag der Toten" in der mexikanischen Stadt Pachuca. Mehr als 1.000 Freiwillige benötigten vier Wochen für den 846,48 Quadratmeter großen Aufbau.
Die schwerste Fangschrecke der Welt
Optisch sieht sie so aus, aber fromm ist die Gottesanbeterin nicht. Mit den wie zum Gebet gefalteten Fangbeinen schnappt sich das Insekt sein Opfer und verspeist es bei lebendigem Leib. Das Weibchen beißt dem Männchen nach der Paarung zudem den Kopf ab. Die Gottesanbeterin hat es ins Sonderbuch "Guinness World Records Wilde Tiere" geschafft: Sie ist mit bis zu 9 Gramm die schwerste Fangschrecke auf der Erde.
Wohl nicht mehr genießbar ist das teuerste Stück Hochzeitstorte. Edward VIII. heiratete nach seiner Abdankung als König von England 1937 die bürgerliche US-Amerikanerin Wallis Simpson. Für 23.586 Euro wurde 61 Jahre später ein Stück des Kuchens von dem Fest ersteigert. Kommentar des Käufers: "Essen werden wir ihn nicht."
Gerade noch so reingerutscht ins Rekordbuch mit mehr als 47.000 Bestleistungen ist eine Aktion von Sikhs zum Weltturbantag 2018: In New York banden sich die Mitglieder der Religionsgemeinschaft in acht Stunden 3.010 Turbane um den Kopf. In die Kategorie "In letzter Minute" schaffte es ein herzergreifender Rekord in Florida: 448 Paare küssten sich unterm Mistelzweig. Der Name des Ortes: Kissimmee - umgangssprachlich übersetzt: Küss' mich!