So geht es mit dem Kloster weiter

Neue Trägerstruktur für frühere Zisterzienserabtei Himmerod

Veröffentlicht am 01.10.2018 um 18:44 Uhr – Lesedauer: 

Trier ‐ Die Zisterzienser sind nicht mehr da – doch die ehemalige Abtei Himmerod soll als geistlicher Ort erhalten bleiben: So will es das Bistum Trier. Die ehemaligen Bewohner haben dafür nun Weichen gestellt.

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Die frühere Zisterzienserabtei Himmerod in der Eifel hat eine neue Trägerstruktur bekommen. Die fünf ehemaligen Mönche des im Oktober 2017 aufgelösten Klosters, die bislang aus rechtlichen Gründen die einzigen Mitglieder des Trägervereins Kloster Himmerod waren, haben am Wochenende eine Satzungsänderung beschlossen, wie das Bistum Trier am Montag mitteilte. Dadurch sei es dem Bistum Trier, dem Bischöflichen Stuhl und dem Rektor der Abteikirche nun möglich geworden, Mitglieder des Trägervereins zu werden. Erklärtes Ziel von Bischof Stephan Ackermann sei es weiterhin, Himmerod als "geistlichen Ort" zu erhalten und möglichst eine neue Gemeinschaft dort anzusiedeln.

Zugleich beschlossen die Mönche unter Vorsitz des emeritierten Abtes Johannes Müller bei der Mitgliederversammlung des Trägervereins, einen Beirat zu schaffen. Das Gremium soll nach Bistumsangaben mindestens zweimal jährlich tagen und aus bis zu fünf Mitgliedern bestehen, die für vier Jahre berufen werden. Geborenes Mitglied des Beirats solle der Vorsitzende des Fördervereins Abtei Himmerod sein.

Erst Insolvenz, dann Aufgabe

Das Zisterzienserkloster Himmerod wurde 1134 vom heiligen Bernhard von Clairvaux gegründet. Nach der Säkularisation wurde die Abtei fast komplett zerstört und Anfang des 20. Jahrhunderts nach barockem Vorbild neu errichtet. 2011 musste Himmerod aufgrund hoher Verluste der Wirtschaftsbetriebe Insolvenz anmelden; die konnte aber damals mit Hilfe eines Sanierungsplans abgewendet werden.

Im Oktober 2017 entschied die Mehrerauer Kongregation, ein Zusammenschluss von Zisterzienserklöstern, den Konvent aufzulösen. Das Bistum Trier sucht derzeit nach einer Ordensgemeinschaft, die die Abtei übernehmen soll. Die nach einem Brand im Sommer 2017 stark beschädigte Klosterkirche wurde für rund zwei Millionen Euro saniert und im Frühjahr 2018 wieder eröffnet. (KNA)