Baubehörde der Basilika muss in städtische Infrastruktur investieren

Nach 136 Jahren: Barcelona erteilt Sagrada Familia Baugenehmigung

Veröffentlicht am 22.10.2018 um 13:34 Uhr – Lesedauer: 

Barcelona ‐ In acht Jahren soll das Wahrzeichen Barcelonas endlich fertiggestellt werden. Doch erst jetzt hat die Sagrada Familia von der Stadt die offizielle Baugenehmigung erhalten. Dafür bekommt die katalanische Metropole eine Gegenleistung.

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An Barcelonas berühmtester Baustelle darf nun auch offiziell gearbeitet werden: 136 Jahre nach Baubeginn hat die Sagrada Familia von der Stadt Barcelona die Baugenehmigung erhalten. Eine entsprechende Vereinbarung hatten die Baubehörde der Basilika und Bürgermeisterin Ada Colau am vergangenen Donnerstag unterzeichnet, wie es auf der Internetseite der Stadt heißt.

Die Einigung sieht vor, dass die Baubehörde in den nächsten zehn Jahren insgesamt 36 Millionen Euro an die Stadt zahlt. Dieses Geld soll in den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes rund um das Gotteshaus sowie in die Sanierung der Nebenstraßen investiert werden. Ein Teil des Geldes soll dazu verwendet werden, die Eingänge zum Bauwerk zu verbreitern.

Unvollendeter Touristenmagnet

Obwohl sie noch immer auf ihre Fertigstellung wartet, ist die Sagrada Familia eines der Wahrzeichen Barcelonas. Jährlich besuchen rund 4,5 Millionen Menschen das Gotteshaus. 1882 begannen – ohne offizielle Genehmigung – die Bauarbeiten. Diese werden laut Statut der Kirchenstiftung ausschließlich durch Spenden und Eintrittsgelder finanziert. Der Bau kostet jährlich rund 25 Millionen Euro. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant. Ob der Zeitplan tatsächlich eingehalten werden kann, gilt als unsicher. So seien laut dem Stadtrat von Barcelona im letzten Bauabschnitt massive Eingriffe in die Stadtplanung nötig.

2026 jährt sich der Todestag des Architekten der Sagrada Familia, Antoni Gaudi, zum 100. Mal. Gaudi wurde am 7. Juni 1926 in Barcelona von einer Tram überfahren und erlag drei Tage später seinen Verletzungen. Im Jahr 2000 wurde sein Seligsprechungsverfahren eingeleitet. (mal)