Almosen zu fettig: Thailands Mönche sind zu dick
Buddhistische Mönche in Thailand haben ein Fett-Problem: 48 Prozent sind übergewichtig, 42 Prozent leiden an Bluthochdruck. Diabetes und Knieprobleme sind weit verbreitet. Schuld daran sind die traditionellen Almosen der Gläubigen, wie Asianews am Wochenende berichtete. Mönche dürfen nach buddhistischer Lehre die Geschenke nicht ablehnen, die die Gläubigen ihnen zur Ehre ihrer Ahnen anbieten. Viele der gespendeten Nahrungsmittel sind dabei zu fettig, zu süß oder zu salzig.
"Wenn die Mönche die Spenden gerne und zufrieden essen, gehen wir davon aus, dass das wohlige Gefühl dabei auf unsere geliebten Ahnen übergeht", erläutert der stellvertretende Generalsekretär des Amtes für Nahrungssicherheit, Prachaksvich Lebnak, gegenüber Asianews. "Manche Leute spenden sogar Zigaretten, weil ihre Ahnen begeisterte Raucher waren." Buddhistische Mönche und Nonnen sammeln ab dem ersten Tageslicht Spenden. Ab Mittag dürfen sie zwar nichts mehr essen, aber bestimmte Getränke zu sich nehmen, die teilweise einen hohen Zuckergehalt aufweisen.
Bereits im Vorjahr hatten staatliche und religiöse Stellen eine "Gesundheitscharta für Mönche" verabschiedet, die eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Gesundheitschecks empfiehlt, allerdings nicht verpflichtend ist. "Nach Buddhas Lehren müssen wir alles annehmen, was uns angeboten wird", erklärt Phra Rajvoramuni gegenüber Asianews. Der Vizeabt des Bangkoker Sungvej-Tempels war an der Ausarbeitung der Charta beteiligt. Als Gegenmittel schlägt er Bewegung vor: zum Beispiel den Tempel zu kehren oder beim Meditieren zu laufen.
Thailand hat 69 Millionen Einwohner, durch die Verstädterung und damit verbundene Änderungen in den Ernährungsgewohnheiten ist Übergewicht ein zunehmendes Problem. Eine höhere Rate an Übergewicht gibt es in Asien nur in Malaysia. 94 Prozent der Thailänder sind Buddhisten. (fxn)