Maltas Erzbischof fordert rasche Lösung für Rettungsschiffe
Maltas Erzbischof Charles Scicluna hat am Samstag ein Rettungsschiff der Dresdner Hilfsorganisation Lifeline im Hafen von Malta besucht. Dabei forderte er erneut eine rasche Lösung für die 49 Migranten an Bord der "Sea-Watch 3" und der "Professor Albrecht Penck". Politische Verhandlungen dürften nicht zu Lasten von Menschen in Not gehen, schrieb Scicluna auf der Website der Erzdiözese Malta.
Die beiden Rettungsschiffe der deutschen Organisationen Sea-Watch und Sea-Eye warten unterdessen vor Malta weiter auf Anlegeerlaubnis in einem sicheren Hafen. Die Bundesregierung in Berlin signalisierte am Samstag, dass Deutschland zur Aufnahme der Menschen an Bord bereit sei, allerdings im Rahmen einer Verteilung auf mehrere EU-Mitgliedstaaten.
Der Migrantenbeauftragte der Sizilianischen Bischofskonferenz, Bischof Antonio Stagliano, schloss sich Forderungen nach einer schnellen Lösung an. Die Politik müsse angesichts der leidenden Menschen "Schritte des Friedens" unternehmen und eingreifen, sagte er laut dem katholischen Pressedienst SIR. Er vertraue darauf, dass die italienische Regierung und Europa handelten. Der sizilianische Bischof Rosario Gisana bezeichnete das Tauziehen um die Schiffe "Sea-Watch 3" und "Professor Albrecht Penck" als Skandal.
Italiens Innenminister Matteo Salvini sieht Italien derweil nicht in der Verantwortung - diese liege bei Malta, bekräftigte er. Vize-Ministerpräsident Luigi di Maio hatte zuvor gesagt, Italien solle die an Bord befindlichen Frauen und Kinder aufnehmen und Europa auf diese Weise eine moralische Lektion erteilen. Sea-Watch-Sprecherin Giorgia Linardi erklärte, die Position Italiens sei nicht klar. Die Frage der Verteilung der Migranten solle nach deren Gang an Land geklärt werden. (KNA)